Das sowjetische Speziallager Nr. 2 Buchenwald (1945–1950) – Geschichte und Nachgeschichte
Im sowjetischen Speziallager Nr. 2 wurden zwischen 1945 und 1950 insgesamt 28.500 Menschen aus unterschiedlichen Gründen festgehalten: Mehrheitlich waren es Mitglieder der NSDAP, die Ämter in Staat und Partei übernommen hatten. Ein kleinerer Teil wurde verdächtigt, die sowjetische Besatzungsmacht zu bekämpfen.
7.113 Menschen starben in der Haft an den Folgen von Hunger, Krankheiten und Isolation.
Ihr Tod wurde verheimlicht, ihre Angehörigen erhielten keine Nachricht.
In der DDR wurden die sowjetischen Speziallager tabuisiert. In der Bundesrepublik dienten sie oftmals der Aufrechnung mit den NS-Verbrechen.
Mit dem Ende der DDR begann 1990 die wissenschaftliche Erforschung der Speziallager. Nun konnte auch vor Ort an die Insassen des Speziallagers Nr. 2 in Buchenwald erinnert werden.
Das Ausstellungsgebäude in der Gedenkstätte Buchenwald: Die ehemalige sowjetische Verwaltungsbaracke
Das Gebäude entstand zwischen 1948 und 1950. Hier und im gegenüberliegenden
ehemaligen Kommandaturgebäude waren der Lagerleiter und die Einheiten für Registratur, Versorgung, Schutz und Ordnung untergebracht. In der DDR wurde das Gebäude mit der 1944 zerstörten „Politischen Abteilung“ des Konzentrationslagers Buchenwald verwechselt. Heute ist die Baracke das einzige Gebäude, das in der Zeit des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 gebaut wurde und erhalten geblieben ist.