Struktur der Ausstellung
Ausgestellt sind Arbeiten, die unter den Bedingungen des Konzentrationslagers von Häftlingen oder retrospektiv von Überlebenden geschaffen wurden. Hinzu kommen Werke von Gegenwartskünstlern, die Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen ausloten.
Die Ausstellung gliedert sich in fünf Bereiche:
- Kunst aus Konzentrationslagern
- Nach der Befreiung
- Reminiszenzen (Józef Szajna)
- Zeitgenössische Versuche
- Kunst im öffentlichen Raum
Kunst aus Konzentrationslagern
Im ersten Raum der Ausstellung werden in Außenkommandos von Buchenwald entstandene Arbeiten (Landschaften, Stilleben) gezeigt. Ihnen räumlich gegenübergestellt sind von Gefangenen im Stammlager auf dem Ettersberg geschaffene Zeichnungen und Skizzen, die thematisch angeordnet sind: „Der Ort“, „Alltag“, „Porträt“, „Landschaft“.
In einem eigenem Raum sind Zeichnungen von Paul Goyard ausgestellt. Geschützt durch die Zuteilung zu bestimmten Arbeitskommandos, konnte Paul Goyard auf Abfallpapier seine Wahrnehmungen des Lageralltags zeichnen. Diese Skizzen können als Erinnerungsstützen für die Anfertigung eines Dioramas betrachtet werden, das er nach seiner Befreiung und Rückkehr nach Paris mit Hilfe eines Freundes und ehemaligen Buchenwald-Häftlings, José Fosty, realisiert hat.
„Reminiszenzen”
Ein Schlüsselwerk der Ausstellung ist die große Rauminstallation „Reminiszenzen” des polnischen Theaterregisseurs Józef Szajna. Sie ist dem Andenken der nach Auschwitz verschleppten und dort ermordeten Professoren der Krakauer Kunstakademie gewidmet. Die 1970 auf der Biennale in Venedig gezeigte Arbeit gehört zu den bedeutendsten künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem nationalsozialistischen Zivilisationsbruch.
Kunst im öffentlichen Raum
Im heute verglasten Trakt der ehemaligen Desinfektionskammern werden Skulpturen und Denkmalsentwürfe präsentiert: Arbeiten in Stein und Bronze für Denkmale in Bad Salzungen, Ravensbrück und Buchenwald aus den 1950er-Jahren, Studien von Erich Wurzer, Will Lammert, Theo Balden und Fritz Cremer sowie (nicht realisierte) Entwürfe für die Gedenkstätte Buchenwald aus den 1980er-Jahren.
Besucher:innen der Ausstellung steht eine kostenlose Broschüre mit den Biografien der präsentierten Künstler:innen zur Verfügung.