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Foto: Naomi Tereza Salmon. SGBuMD

Ausstellungsgebäude

Die ehemalige Desinfektion des KZ Buchenwald.

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Foto: Peter Hansen. SGBuMD

Kunst aus Konzentrationslagern

Blick in den ersten Ausstellungsraum. Auf den Stellwänden in der Mitte sind Arbeiten aus Außenlagern (Landschaften, Blumenstilleben, eine Märchendarstellung, Zeichnungen) ausgestellt. An den Wänden sind Zeichnungen aus Buchenwald, auf dem Foto links Zeichnungen des Niederländers Henri Pieck und des Franzosen Paul Goyard zu sehen.

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Foto: Peter Hansen. SGBuMD

Paul Goyard und José Fosty gewidmeter Raum

An der linken Wand Zeichnungen Goyards, an der rechten Wand Aquatinta-Radierungen Fostys, davor eine Vitrine mit Gravierwerkzeug, Zeichnungen, geätzter Metallplatte und Fotos, im Raum eine Druckerpresse aus Fostys Besitz.

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Foto: Peter Hansen. SGBuMD

Józef Szajna

Rauminstallation "Reminiszenzen".

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Foto: Peter Hansen. SGBuMD

Anne Aknin

Wandbehang "Empreintes" (1996).

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Foto: Peter Hansen. SGBuMD

Zeitgenössische Versuche

Kohlezeichnung von Susanne Theumer sowie Installationen von Anke Binnewerg und Susan Donath im Ausstellungsabschnitt.

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Foto: Peter Hansen. SGBuMD

Skulpturen und Denkmalsentwürfe

Blick in den verglasten Desinfektionskammerntrakt mit Arbeiten von Theo Balden ("Kopf eines geschlagenen Juden") und Will Lammert (1957).

Kunstausstellung "Überlebensmittel – Zeugnis – Kunstwerk – Bildgedächtnis"

Bereits seit 1990 werden in der ehemaligen Desinfektion des Konzentrationslagers Buchenwald Kunstwerke gezeigt. 1998 wurde dort auf ca. 400 qm die ständige Kunstausstellung der Gedenkstätte eingerichtet. Von Mai 2012 an erfolgte die umfassende Sanierung des noch im Konzentrationslager Buchenwald errichteten Gebäudes. Die dort am 11. April 2013 wieder eröffnete Ausstellung zeigt nun etwa 200 Exponate – Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Fotografiken, Plastiken, Installationen und Collagen.

Ausgestellt sind Arbeiten, die unter den Bedingungen der Lager von Häftlingen oder retrospektiv von Überlebenden geschaffen wurden. Hinzu kommen Werke von Gegenwartskünstlern, die Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Verbrechen ausloten.

Die Ausstellung gliedert sich wie folgt:

  • Kunst aus Konzentrationslagern
  • Nach der Befreiung
  • Reminiszenzen (Józef Szajna)
  • Zeitgenössische Versuche
  • Kunst im öffentlichen Raum

Im Abschnitt "Kunst aus Konzentrationslagern" werden in Außenkommandos von Buchenwald entstandene Arbeiten (Landschaften, Stilleben) gezeigt. Ihnen räumlich gegenübergestellt sind von Gefangenen im Stammlager auf dem Ettersberg geschaffene Zeichnungen und Skizzen, die thematisch angeordnet sind: "Der Ort", "Alltag", "Porträt", "Landschaft".

In einem separaten Raum sind Zeichnungen Paul Goyards ausgestellt. Darauf hat er festgehalten, wie die Leichname von Häftlingen am Südhang des Etterberges in ein Massengrab abgeladen werden. Neben den Arbeiten Goyards wird der von José Fosty geschaffene Radierzyklus "Die Sonntage von Buchenwald" präsentiert.

Ein Schlüsselwerk der Ausstellung bleibt die Rauminstallation "Reminiszenzen" des weltbekannten polnischen Theaterregisseurs Józef Szajna. Sie ist dem Andenken der nach Auschwitz verschleppten und dort ermordeten Professoren der Krakauer Kunstakademie gewidmet. Die 1970 auf der Biennale in Venedig gezeigte Arbeit gehört zu den bedeutendsten künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem nationalsozialistischen Zivilisationsbruch.

Erstmals ausgestellt wird ein Wandbehang der in Paris lebenden Anne Aknin. Sie war Anfang August 1944 in das Frauenaußenlager Leipzig des KZ Buchenwald deportiert worden. Entstanden als unmittelbare Reaktion auf die Kriege im ehemaligen Jugoslawien in den neunziger Jahren spiegelt sich in der Arbeit auch Aknins Erinnerungen an ihre Zeit in den Lagern.

Der verglaste Trakt der Desinfektionskammern dient nunmehr zur Aufstellung von Skulpturen und Denkmalsentwürfen: Arbeiten in Stein und Bronze für Denkmale in Bad Salzungen, Ravensbrück und Buchenwald aus den fünfziger Jahren, Studien von Erich Wurzer, Will Lammert, Theo Balden und Fritz Cremer sowie (nicht realisierte) Entwürfe für die Gedenkstätte Buchenwald aus den achtziger Jahren von Johann-Peter Hinz ("Mahnmal für sowjetische Kriegsgefangene") und Wieland Schmiedel ("Wegplatten - Gedanken in Buchenwald").

Besuchern der Ausstellung steht eine kostenlose Broschüre mit den Biografien der präsentierten Künstler zur Verfügung. Im Keller des ehemaligen Desinfektionsgebäudes befinden sich Räumlichkeiten für Sonderausstellungen.