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Sonderlager Novemberpogrom

Neben dem Appellplatz ließ die SS im November 1938 eine abgesperrte Sonderzone, das Pogromsonderlager, errichten. In sie pferchte sie 9.845 jüdische Männer. Nach den antijüdischen Pogromen vom 9. November 1938 hatte die Gestapo sie nach Buchenwald verschleppt.

Eine Gruppe jüdischer Häftlinge in Zivilkleidung steht in Reihen von jeweils 7 Personen auf dem Appellplatz. Alle Köpfe sind geschoren. Rechts im Bild SS-Männer. Im Hintergrund rasieren Häftlinge des Friseur Arbeitskommandos den neu eingelieferten Häftlingen die Köpfe.
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Eine Gruppe jüdischer Häftlinge in Zivilkleidung steht auf dem Appellplatz. Rechts im Bild SS-Männer. Im Hintergrund rasieren Häftlinge des Friseur-Arbeitskommandos den neu eingelieferten Häftlingen die Köpfe, November 1938. Foto: Erkennungsdienst des KZ Buchenwald.
Gedenkstein mit der Gravierung: "Von November 1938 bis Februar 1939 wurden hier etwa 10000 Juden, Knaben, Männer, Greise gefangen gehalten. 600 von ihnen wurden in dieser Zeit bestialisch ermordet. Sie starben als Opfer des faschistischen Rassenwahns." in Deutsch, Hebräisch und Russisch.
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Gedenkstein jüdisches Sonderlager 1938, 2022. Foto: Lukas Severin Damm. ©Gedenkstätte Buchenwald

Die Masseneinweisung traf die SS unvorbereitet. Hastig ließ sie fünf scheunenähnliche Behelfsbaracken errichten. In diese Unterkünfte, die keine Böden, Fenster oder Öfen hatten, zwängte die SS jeweils rund 2.000 Männer. Als sanitäre Anlagen dienten lediglich zwei offene Latrinen. Ein Stacheldraht trennte die 10.000 Quadratmeter große Zone vom übrigen Häftlingslager.

Die Männer litten an Hunger, unter chronischem Wassermangel, an Krankheiten und Erfrierungen. Hinzu kamen Gewaltorgien durch die SS. Nur wer zustimmte, Deutschland zu verlassen und seinen Besitz aufzugeben, durfte das Lager wieder verlassen. Nach wenigen Wochen war der Großteil der Männer bereits nicht mehr in Buchenwald.

Eine Typhusepidemie, die über die Abwässer des Lagers auf angrenzende Ortschaften übergriff, zwang die SS dazu, das Sonderlager im Februar 1939 aufzulösen und abzureißen. Auf dem Gelände entstanden später Werkstätten und die Häftlingskantine. Insgesamt verloren 250 Männer im Pogromsonderlager ihr Leben, an das heute ein Gedenkstein in deutscher, hebräischer und russischer Sprache erinnert.


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