


Anfang Oktober 1939 ließ die SS neben dem Appellplatz eine Fläche von einhundert mal zweihundert Metern mit Stacheldraht absperren. Eine Holzbaracke und vier Großzelte wurden als Unterkunft errichtet, eine ausgemauerte Grube als Latrine angelegt. In diese Sonderzone pferchte die SS über 1.000 Juden aus Wien und 2.000 Polen, die als potentielle Widerstandskämpfer verhaftet worden waren. Nach dem Ausbruch einer Ruhrepidemie kürzte die SS die Lebensmittelrationen und überließ die Menschen weitgehend sich selbst. Bis zu seinem Abriss im Februar 1940 starben im Sonderlager über 1.000 Männer. Die meisten von ihnen waren Juden aus Wien. Direkt neben dem Sonderlager hatte die SS bereits zuvor 109 polnische Häftlinge aus der Gegend um Bydgoszcz (Bromberg) in einen Stacheldrahtverhau eingepfercht und sie vor aller Augen verhungern und erfrieren lassen.
Die vielen Toten veranlassten die Lagerführung, den Bau eines lagereigenen
Seit 1954 erinnert ein Gedenkstein in deutscher, polnischer und russischer Sprache an das Sonderlager 1939/1940.