Links und rechts eines schmalen Mittelgangs befanden sich im Arrestzellenbau insgesamt 26 Zellen. Die rund zwei Meter langen und 1,40 Meter breiten Zellen waren separat beheizbar und abzudunkeln. Von 1938 an waren sie immer voll belegt.
Die Einweisung war willkürlich. So gut wie jede Handlung konnte als Widerstand oder Sabotage eingestuft werden. Der offizielle Strafkatalog für Arreststrafen – 3 bis 42 Tage in der Zelle, einzeln oder in Gruppen, tagsüber stehend, ohne Gelegenheit zum Liegen und Sitzen, auch als Dunkelhaft und generell bei Wasser und Brot – galt nur als Richtlinie. Tatsächlich dauerte die Tortur in den engen Zellen oft Monate und endete für viele mit dem Tod.
Die SS-Aufseher quälten aus eigenem Antrieb oder im Auftrag. Sie folterten die Menschen, erhängten sie an den Gitterstäben oder ermordeten sie mit Injektionen. In Zelle 1 verbrachten Menschen ihre letzten Stunden vor der Erhängung im Keller des Krematoriums.