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Henri Pieck

19.4.1895 (Den Halder, Niederlande) – 12.1.1972 (Den Haag, Niederlande)

Portraitaufnahme von Henri Pieck
Henri Pieck (1895–1972), 1946.

Henri Christiaan Pieck (Han Pieck) wird am 19. April 1895 in der nordholländischen Hafenstadt Den Helder als Sohn einer Seefahrerfamilie geboren. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Anton, der später durch seine altholländischen Motive und Winteransichten fast jedem Niederländer bekannt wird, nahm er in der Schulzeit Zeichenstunden. Henri Pieck studiert in Den Haag, später an der Rijksakademie Amsterdam und erwirb die Lehrbefugnis. Dann zieht es ihn in die weite Welt: 1919 beeindruckt ihn die Ungarische Räterepublik. In den folgenden Jahren trifft er Vertreter der niederländischen Arbeiterbewegung und entwirft 1921 ein Plakat gegen die Hungersnot in der Sowjetunion. Eine Begegnung mit dem Maler Piet Mondrian bestärkt ihn darin, nicht nur als „freier“ Künstler zu arbeiten, sondern seine Kunst für soziale Ziele einzusetzen. In den folgenden Jahren gestaltet er zahlreiche Plakate und wird ein bekannter Ausstellungsarchitekt. Er ist unter anderem für die Leipziger Messe tätig und gestaltet im Auftrag des niederländischen Außenministeriums Messeausstellungen in Liège, Genf, London, Paris, Madrid. Parallel entsteht ein grafisches und malerisches Werk, in dem Aktmalerei, Varietésujets und soziale Themen dominieren.

„Zur Erinnerung an eine abscheuliche Zeit, in der es auch schönste Momente gab.“
Henri Pieck

Im Juni 1941 wird Henri Pieck verhaftet, weil in seinem Atelier in Den Haag die illegale kommunistische Zeitung „De Vonk“ hergestellt wird; am 2. April 1942 wird er in das KZ Buchenwald deportiert. Dort gehört Henri Pieck zum holländischen Lagerwiderstand und zur engeren Führung der geheimen internationalen Lagerorganisation. Er findet Unterschlupf im Kommando „Virusforschung Block 50“, einem zum Labor für die Herstellung von Fleckfieberimpfstoff umgebauten ehemaligen Häftlingswohnblock, in dem die SS von Häftlingen Impfstoffe herstellen lässt. Politische Häftlinge in Lagerfunktionen, wie Eugen Kogon, verhelfen ihm zu Aufträgen für Tafelbilder für die SS. Zudem zeichnet und malt er Bildnisse von Mithäftlingen und skizzierte heimlich das Leid, das er um sich herum wahrnimmt.

Nach dem Krieg überarbeitet er seine Skizzen und veröffentlichte sie Ende 1945 im Verlag „Het Centrum“ Den Haag sowie 1949 im VVN-Verlag GmbH Berlin-Potsdam in einer Mappe. Vor allem durch die Umschlaggestaltung von Jugendbüchern wie Pietje Bell und Dick Trom, durch Stadtansichten von Amsterdam und Paris und durch seine Porträts ist der in den Niederlanden einem breiten Publikum bekannt. Am 12. Januar 1972 stirbt Henri Pieck in Den Haag.


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