
Léon Blum stammt aus einer wohlhabenden jüdischen Familie, wächst in Paris auf und studiert Jura. Er wird Anwalt und Literaturkritiker und schließt sich den Sozialisten an. Nach dem Ersten Weltkrieg steigt er zum Vordenker und führenden Kopf der Partei auf. 1936/37 erstmals Ministerpräsident, setzt er soziale Reformen durch. Nach der Besetzung Frankreichs lässt das Vichy-Regime Blum verhaften und an Deutschland ausliefern. Ab April 1943 hält ihn die SS als Sonderhäftling im Falknerhaus des KZ Buchenwald gefangen. Er überlebt, kehrt nach Paris zurück und wird erster Sonderbotschafter Frankreichs in Washington. Als Essayist tritt er für einen humanistischen Sozialismus mit europäischer Perspektive ein.