Wie plant man eigentlich die Aktualisierung einer existierenden Ausstellung? Zumal, wenn zunächst außer Kosten- und Zeitrahmen sowie einer Fülle an neuen Erkenntnissen und Dokumenten vor allem eines klar ist: Die neue soll besser werden als die alte? Das frischgebackene Projektteam (Julia Landau, Iryna Kashtalian, Vladislav Drilenko und Christian Otto) schwärmte im November zunächst einmal weit in die Gedenkstättenlandschaft aus, um sich Anregungen zu holen. Ziel waren Gedenkstätten in Berlin und Brandenburg. Der erste Besuch galt der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Stasi in Berlin-Hohenschönhausen. Sie war in ihren Ursprüngen eines der ersten vom NKWD in der sowjetischen Besatzungszone eingerichtete Speziallager. Weitere Etappen der musealen Feldforschung waren das Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin, die Gedenkstätte Leistikowstraße und die KZ- und Speziallager-Gedenkstätte Sachsenhausen. In marathonverdächtigem Tempo und bei frostiger Witterung analysierten, erfragten und dokumentierten die Wissenschaftler:innen Fragen wie diese: Von welchen Ideen sind diese Ausstellungen geleitet, wie wurden diese realisiert, „in Szene gesetzt“? Dahinter stand insgeheim immer auch die Frage – überzeugt uns das? Was gefällt uns? Und was sollten wir besser machen? Angenehmer Nebeneffekt unserer Meinungsbildung: Teambuilding!