Fußballer und Förderer von Eintracht Braunschweig
Am Inselwall 4 in Braunschweig erinnert ein Stolperstein an Adolf Aronheim. Der 1881 geborene Braunschweiger stammte aus einer angesehenen jüdischen Familie. Nur kurze Zeit nach der Gründung der Eintracht im Jahre 1895 trat er in den Verein ein. Er lief für verschiedene Mannschaften auf, zuletzt in den 1920er-Jahren für die sogenannten Alten Herren der Eintracht.
Adolf Aronheims Engagement für Eintracht Braunschweig beschränkte sich jedoch nicht auf das aktive Fußballspielen. Der Ingenieur engagierte sich auch ehrenamtlich in der Verwaltung des Vereins. 1903 erfolgte seine Wahl in den Vorstand. Zwei Jahre später beschloss er mit seinen Vorstandskollegen den Bau eines Stadions mit einer Holztribüne. Denn die Eintracht hatte damals noch keine eigene Spielstätte. Da die Rücklagen des Klubs für den Kauf eines Grundstücks nicht ausreichten, musste die Vereinsführung einen Kredit in der Höhe von 5.000 Reichsmark aufnehmen. Fast drei Viertel der Bürgschaft übernahm Adolf Aronheim. Als Dank ernannte ihn der Vorstand 1909 zum Platzwart.
Ob er diese Funktion zum Zeitpunkt der NS-Machtübernahme noch innehatte oder überhaupt noch Mitglied der Eintracht war, ist nicht bekannt. Obwohl er sich zum Christentum bekannte, litt er unter dem NS-Terror. Nach den Novemberpogromen 1938 verschleppte die Gestapo den 57-Jährigen ins Konzentrationslager Buchenwald. Neun Tage hielt sie ihn im dortigen Pogromsonderlager fest, bevor er nach Braunschweig zurückkehren konnte. Kurz vor der angekündigten Deportation in das Ghetto Theresienstadt nahm sich Adolf Aronheim Anfang Mai 1943 in seiner Heimatstadt das Leben. Er hinterließ seine Ehefrau Idel.