Zwischen 1945 und 1950 befanden sich knapp 28.500 Menschen im Speziallager Nr. 2 Buchenwald. 7.113 von ihnen starben im Lager.
Bei den meisten Internierten handelte es sich um deutsche Männer im Alter von 40 bis 60 Jahren. Etwa 1.300 Inhaftierte waren jünger als 21 Jahre. Knapp 150 Internierte besaßen keine deutsche Staatsbürgerschaft. Zur Lagergesellschaft gehörten auch 800 Frauen. Einige wenige Kleinkinder kamen mit ihren Müttern in das Speziallager Nr. 2 oder wurden dort geboren. Sie fanden in der Lagerstatistik keine Berücksichtigung.
Die Internierten wurden zumeist 1945 und im Frühjahr 1946 verhaftet. Der sowjetische Geheimdienst warf ihnen häufig eine NSDAP-Mitgliedschaft und niedrige Parteifunktion vor. Aber auch ehemalige Angehörige der Polizei und Mitarbeiter:innen der örtlichen Verwaltungen wurden interniert. Die individuelle Schuld musste dabei nicht mit den Vorwürfen übereinstimmen. Auch unschuldig Denunzierte gerieten in die Speziallager.
Archivmaterialien und Berichte ermöglichen es, die Biographien vieler Speziallager-Internierter – zumindest in Teilen – nachzuzeichnen. Die Ausstellung präsentiert zehn exemplarische Lebensläufe. Ihre Auswahl ist nicht repräsentativ für die gesamte Lagergesellschaft