1948 und 1950 entließ die sowjetische Besatzungsmacht Internierte aus den Speziallagern. Die Freilassungen waren Teil einer politischen Neuausrichtung nach dem offiziellen Abschluss der Entnazifizierung in der SBZ.
Anfangs erfolgten Freilassungen nur in Ausnahmefällen, meist aus Gesundheitsgründen. 1948 entließ die sowjetische Besatzungsmacht im Zuge eines proklamierten Endes der Entnazifizierung über 9.000 Häftlinge aus dem Speziallager Nr. 2 in Buchenwald. Anfang 1950 wurde das Lager endgültig aufgelöst. Insgesamt wurden 7.073 Personen entlassen, während 2.415 Gefangene der Volkspolizei übergeben wurden. Die Auflösung der Speziallager leitete die Integration weniger belasteter ehemaliger NS-Funktionäre in die DDR-Gesellschaft ein. Sie standen jedoch unter Kontrolle; ihr Leben war von anhaltender Unsicherheit gekennzeichnet.
Am 15. Februar 1950 war Buchenwald bis auf ein kleines Nachkommando geräumt, das den Ort im März 1950 verließ. Das Gelände wurde zunächst von der sowjetischen Armee genutzt und am 21. Dezember 1951 an die DDR übergeben.

Die DDR wollte die Entlassungen propagandistisch nutzen. Nur ausgewählte Journalist:innen durften aus Buchenwald, Sachsenhausen und Bautzen berichten. Beide Bilder sind inszeniert: Während die rechte Aufnahme tatsächlich entlassene Internierte zeigt, handelt es sich auf dem linken Bild vermutlich um Statist:innen. Auch die genannten Namen finden sich nicht in der Lagerregistratur.

Nach der Auflösung des Speziallagers blieben viele ehemalige Internierte unter strenger staatlicher Kontrolle. Dieses geheime Dokument dokumentiert die gezielte Erfassung und Überwachung der Entlassenen durch die Volkspolizei und das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Neben Wohnsituation und beruflicher Tätigkeit stand besonders die politische Haltung im Fokus.


Erika Koewius schildert in der Postkarte an ihre ehemalige Mitinsassin die Schwierigkeiten der Wiedereingliederung nach ihrer Freilassung.