Erich Reißig wird 1911 in Bad Salzungen geboren. Er absolviert eine Ausbildung zum Maler. 1938 tritt er der Sturmabteilung (SA) bei, zwei Jahre später der Schutzpolizei. Als Angehöriger des Schutzpolizei-Bataillons 311 Jena wird er während des Zweiten Weltkrieges in Polen und der Sowjetunion eingesetzt. Das Bataillon ist dort an Razzien, Verhaftungen und Erschießungen der polnischen, sowjetischen und jüdischen Bevölkerung beteiligt. Seine Einheit zerstört auch Infrastruktur in der Ukraine und Belarus.
1943 wechselt Reißig zum SS-Polizeiregiment 26, das ebenfalls schwere Kriegsverbrechen in der Sowjetunion begeht. Ein Militärtribunal in Minsk verurteilt mehrere seiner Kameraden deshalb 1946 zum Tode. Reißig selbst befindet sich zu diesem Zeitpunkt schon im Speziallager Nr. 2. Er wurde am 29. Oktober 1945 in Thüringen verhaftet und unter dem Vorwurf „Mitarbeiter der Polizei“ nach Buchenwald gebracht.
Erich Reißig wird am 26. Januar 1950 entlassen. Er bleibt in Thüringen und stirbt am 17. Februar 1990 in Bad Salzungen.


Auf der Veranstaltung sprach Generalgouverneur Hans Frank. Er bekräftigte sein Ziel, Krakau „judenfrei“ zu machen. Das Jenaer Polizeibataillon 311 war an Erschießungen von Jüdinnen und Juden beteiligt.
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Handschriftlich und mit Unterschrift verzichtete Erich Reißig bei seiner Entlassung auf mögliche „weitere Ansprüche“ aus seiner Internierungszeit. Er blieb in der DDR. Wegen seiner Tätigkeit im Polizeibataillon 311 wurden seitens der DDR-Behörden keine Ermittlungen gegen ihn eingeleitet.