Kurt Hortmann wird 1900 in Genthin geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg studiert er Rechtswissenschaften in Jena, Freiburg (Breisgau), Innsbruck und Göttingen. An sein Studium schließt sich 1925 eine Promotion an. Ab 1928 arbeitet er als Hilfsreferent im Landesarbeitsamt in Erfurt.
1933 wird Kurt Hortmann stellvertretender Leiter des Arbeitsamtes in Arnstadt und anschließend Direktor des Arbeitsamtes in Torgau. Im gleichen Jahr tritt er in die NSDAP ein. Ab 1937 leitet er das Arbeitsamt in Weimar. In dieser Funktion übt er eine zentrale Rolle bei der Organisation der Zwangsarbeit in Weimar während des Zweiten Weltkriegs aus.
Im Juni 1945 vernimmt ihn die Kriminalpolizei Weimar zu seiner Rolle als Leiter des Arbeitsamtes, entlässt ihn jedoch kurze Zeit später. Nach dem Besatzungswechsel lässt ihn die sowjetische Spionageabwehr Smersch am 23. Juli 1945 erneut verhaften. Er kommt in das Sowjetische Speziallager Nr. 2 in Buchenwald. Dort stirbt er am 16. Mai 1948. Seine Frau wird darüber nicht informiert. 1952 lässt sie ihren Mann für tot erklären.


Transkript:
„Meine Elfriede!
Nach einiger Zeit ein kurzes Lebenszeichen, das hoffentlich in Deine Hände gelangt. Ich bin mit ...(?) in Buchenwald, vorher befand ich mich ständig in Weimar. Mache Dir bitte keine Sorge um mich. Gesundheitlich bin ich durchaus auf der Höhe. Alles Andere ist erträglich. Ich sehne mich natürlich sehr nach Euch und bin mit [meinen Gedanken ständig bei Euch.]“
Im September und Oktober 1945 konnte Hortmann heimlich zwei Briefe an seine Frau schicken. Die Botschaften übergab Hortmann einem zivilen Traktoristen in der Sandgrube Süßenborn, wo er als Speziallager-Insasse kurzzeitig arbeitete.

Kurt Hortmann nimmt 1944 an einer Besichtigung des Fritz-Sauckel-Werkes teil. Im Ergebnis des Besuchs wird die Leistung der KZ-Häftlinge als zu niedrig eingeschätzt.
Auch Felix Kast ist zwischen 1945 und 1950 aufgrund seiner Tätigkeit als Direktor der Waggon-Fabrik des Weimarer Gustloff-Werkes im Speziallager Buchenwald inhaftiert. Er wird anschließend nach Waldheim überstellt und verurteilt.