Im Tordurchgang befand sich der Sitz des diensthabenden Offiziers bzw. Sergeanten. Das Lagertor selbst war mit Brettern verschalt. Informationen oder Anweisungen erfolgten über eine Sprechluke. Im rechten Flügel des Torgebäudes befanden sich Räume für geheimdienstliche Ermittlungen der „operativen Gruppe“ des NKWD, die die Lagerinsassen kontrollierte und Verhaftungen und Verhöre durchführte. In einigen Fällen fanden hier Gerichtsverfahren vor sowjetischen Militärtribunalen statt, die Verbrechen in der Sowjetunion oder an sowjetischen Bürger:innen ahndeten. Links lagen Arrestzellen, in denen auch Häftlinge untergebracht wurden, die man über mehrere Tage verhörte. Zwischen Tor und Häftlingsbereich gab es ein mit Draht umzäuntes Gelände, die „Schleuse“. In einem kleinen Steinhaus waren die Dolmetscher und Melder untergebracht. Sie übermittelten die Weisungen der Lagerleitung und registrierten Lagerinsassen, die außerhalb des Häftlingsbereiches zu Arbeiten herangezogen wurden.