

Kulturelle Betätigungen waren für Inhaftierte eine wichtige Überlebensstrategie, um der Isolation und der erzwungenen Untätigkeit zu entgehen. Häftlinge organisierten Fachvorträge, Konzerte, Chorgesänge und Theateraufführungen. Ab 1947 untersagte die sowjetische Lagerverwaltung jegliche kulturelle Tätigkeit – eine Ausnahme im System der sowjetischen Speziallager. In Erinnerungen wird dieser Kurswechsel oftmals mit der Flucht von fünf Inhaftierten im Dezember 1946 in Verbindung gebracht. 1949 durften in der „Kultura“ zu Ostern und Weihnachten Gottesdienste abgehalten werden.