

Ende 1941 vereinbarte die SS mit Regierungsvertretern, der Wehrmacht, dem Robert Koch-Institut sowie den zum IG Farben Konzern gehörenden Behringwerken eine Zusammenarbeit. Ziel war es, in Buchenwald neue Fleckfieberimpfstoffe an Häftlingen zu testen. Hierfür entstand in Block 46, einer massiven und umzäunten Steinbaracke, zunächst eine Versuchsstation. In Block 50 befand sich seit 1943 die Zentrale der „Abteilung für Fleckfieber- und Virusforschung“ des Hygiene-Instituts der Waffen-SS. Hier gab es unter anderem Gästelabore für auswärtige Wissenschaftler, die an den Menschenversuchen teilnahmen. In rund drei Dutzend Testreihen experimentierte man meist mit Fleckfieber. Hinzu kamen Versuche mit Gasbrand sowie Tests von Impfstoffen etwa gegen Typhus, Pocken, Diphterie oder Gelbfieber. In Block 46 nahm zudem der dänische SS-Arzt Carl Vaernet Experimente und Operationen an homosexuellen Häftlingen vor.
In den 1990er-Jahren wurde der Keller des Blocks 50 wieder freigelegt und Reste des Fundamentes von Block 46 aufgemauert.