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Massenverhaftungen

Auf dem überfüllten Buchenwalder Appellplatz stehen getrennt in achtziger Gruppen an die tausend Männer. Sie stehen in Reih und Glied in Blöcken von circa fünf mal 16 Personen, aber zwischen den Blöcken stehen noch weitere Menschen. Im Hintergrund einige Baracken.
Jüdische Männer, die in den Tagen nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 verhaftet wurden, müssen Appell stehen, November 1938. Foto: Erkennungsdienst des KZ Buchenwald.

Die Zahl der Häftlinge stieg im Laufe des Jahres 1938 stetig an. Unter der Bezeichnung „Arbeitsscheu Reich“ (ASR) wies die Polizei im April und Juni mehr als 4.000 Männer in das Konzentrationslager Buchenwald ein, wo die SS sie als „ASR-Häftlinge“ registrierte. Unter dem Deckmantel der Verhaftungsaktion wurden erstmals auch Hunderte Sinti und Roma und über Tausend Juden nach Buchenwald verschleppt. Im Oktober 1938 überstieg die Zahl der Insassen des Lagers zum ersten Mal 10.000 Häftlinge. Nach den Novemberpogromen verschleppte die Gestapo weitere 9.845 jüdische Männer in das halbfertigte Lager. Durch Terror und Gewalt sollten sie zur Auswanderung gezwungen werden. Infolge der Überfüllung und des permanenten Wassermangels brach Ende 1938 Typhus im Lager aus. Durch Entlassungen und Tod sank die Zahl der Häftlinge bis Kriegsbeginn auf rund 5.400. Seit der Gründung des Lagers hatten über Tausend Männer ihr Leben in Buchenwald verloren.


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