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Hugo Rokyta

24.11.1912 (Kamieńsk, Nordmähren) – 16.3.1999 (Třeboň, Tschechien)

Portraitaufnahme von Hugo Rokyta
Hugo Rokyta (1912–1999), um 1990.

Am 24. November 1912 wird (Josef) Hugo Rokyta in Kamieńsk (Nordmähren) geboren. Sein Vater ist Innenarchitekt und gehört zum Kreis um Adolf Loos. Die Kindheit verbringt Hugo Rokyta in Brno, ist Mitglied der katholischen Jugendbewegung. 1931-1938 studiert er an der Karls-Universität in Prag Geschichte, Kunstgeschichte und Slawische Philologie, an der Deutschen Universität Prag Germanistik und Volkskunde sowie an der Prager Hochschule für Politik und Diplomatie Geschichte der Kurie und Politikwissenschaften. Studienreisen führen ihn nach Budapest, Wien, Breslau, Paris und Salzburg. 1938 ist er jüngster parlamentarischer Sekretär des Prager Abgeordnetenhauses für die deutsche Christlich-soziale Partei und ihre Minister, Herausgeber und Redakteur der Monatsschrift „Abendland - Unabhängige deutsche europäische Stimmen für christliche Gesellschaftserneuerung“.

1939, nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Prag, wird er verhaftet und in das KZ Dachau eingeliefert, danach in das KZ Buchenwald. Mit Emil Filla, Josef Frank u. a. fertigt er im Ahnenforscher-Kommando Stammbäume für die SS an. Für Mithäftlinge hält er kulturpolitische Vorträge. Am 17. Juni 1944 wird er auf Intervention des Internationalen Roten Kreuzes aus dem KZ Buchenwald entlassen.

„Bedarf es … noch eines manifesten Bekenntnisses, dass wir alle die Mitverantwortung für die Fortdauer der Menschheit auf uns nehmen müssen und somit unsere Stimme gegen alle Häresien am Antlitz unserer Brüderlichkeit erheben, um mit allen Menschen zu bekennen, daß es kein humanes, politisches oder kulturelles Ziel geben darf, zu dessen Erlangung die Bedrohung eines anderen Teiles der Menschheit Voraussetzung wäre.“
Hugo Rokyta

1946 kehrt Hugo Rokyta an die Karls-Universität in Prag zurück, 1952 Promotion zur Alttschechischen Katharinenlegende im 14. Jahrhundert. Lektor im Staatsverlag „Orbis“: Herausgabe kunsttopographischer und volkskundlicher Werke. Arbeit im Bereich der Denkmalpflege, Übersetzungen. Aus politischen Gründen erhält Hugo Rokyta Publikations- und Reiseverbot, die Habilitation wird ihm verweigert. 1965 Verleihung des Gottfried-Herder-Preises der Universität Wien, 1969 Honorarprofessor für vergleichende Bildungslehre mit besonderer Berücksichtigung der böhmisch-mährischen Länder in Salzburg. Bis 1996 Lehrtätigkeit an der Universität Salzburg.

Am 16. März 1999 stirbt Hugo Rokyta in Třeboň (Südböhmen).


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