Öffnungszeiten Praktische Infos Was ist Wo? Apps Öffentliche Rundgänge Weitere Sprachangebote Barrieren vor Ort FAQ

H.G. Adler

2.7.1910 (Prag, Böhmen) – 21.8.1988 (London, GB)

Portraitaufnahme von H. G. Adler
H. G. Adler (1910–1988) in Prag, 1945.

Am 2. Juli 1910 kommt Hans Günther Adler im Prager Stadtteil Karolinenthal als Sohn eines Buchbinders zur Welt. Seinen Vornamen wird er später wegen der Namensgleichheit mit Eichmanns Mitarbeiter Hans Günther abkürzen. Er studiert Musik, Kunst, Literaturwissenschaften, Philosophie und Psychologie. Nach der Promotion 1935 ist er für das Volksbildungshaus „Urania“ in Prag und für den tschechischen Rundfunk tätig. Am 8. Februar 1942 wird H. G. Adler nach Theresienstadt und im Oktober 1944 über Auschwitz nach Niederorschel, später nach Langenstein-Zwieberge, beides Außenlager des KZ Buchenwald, deportiert. In Niederorschel lernt er den damals 16-Jährigen Ivan Ivanji kennen.

"Solange wir urteilen, leben wir noch. Aber an der Trauer sterben wir."
H.G. Adler

Nach seiner Befreiung im April 1945 kehrt H. G. Adler nach Prag zurück. Zunächst arbeitet er als Pädagoge für Kinder und Jugendliche, die die Shoa überlebten (unter ihnen Yehuda Bacon) und ist beim Wiederaufbau des Prager Jüdischen Museums tätig. Am 11. Februar 1947 emigriert H. G. Adler nach England und lebt als freier Wissenschaftler, Schriftsteller und Lyriker in London. Er widmet sich der Aufgabe, die Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden darzustellen. 1948 beendet H. G. Adler die Studie „Theresienstadt 1941-1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft“ (1955 veröffentlicht).

1974 erscheint sein bekanntestes Werk: „Der verwaltete Mensch. Studien zur Deportation der Juden aus Deutschland“. H. G. Adler analysiert darin das Funktionieren der Bürokratie und ihren Anteil an der Verschleppung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Der größte Teil seines Werks erscheint erst lange nach der Fertigstellung oder nicht zu seinen Lebzeiten. 1958 erhält Adler den Leo-Baeck-Preis, 1969 den Charles-Veillon-Preis, 1974 die Buber-Rosenzweig-Medaille. 1977 wird ihm in Österreich der Titel „Professor“ und 1980 der Ehrendoktor der Pädagogischen Hochschule in West-Berlin verliehen. Von 1973 bis 1985 ist H. G. Adler Präsident des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland.


var _paq = window._paq = window._paq || []; /* tracker methods like "setCustomDimension" should be called before "trackPageView" */ _paq.push(['trackPageView']); _paq.push(['enableLinkTracking']); (function() { var u="https://matomo.buchenwald.de/"; _paq.push(['setTrackerUrl', u+'matomo.php']); _paq.push(['setSiteId', '1']); var d=document, g=d.createElement('script'), s=d.getElementsByTagName('script')[0]; g.async=true; g.src=u+'matomo.js'; s.parentNode.insertBefore(g,s); })();