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Boris Lurie

18.7.1924 (Leningrad, Sowjetunion) – 7.1.2008 (New York, USA)

Portraitaufnahme von Boris Lurie
Boris Lurie (1924–2008), um 1999. Foto: Naomi Tereza Salmon.

Boris Lurie wird am 18. Juli 1924 in Leningrad geboren und wächst in Riga auf. 1941 wird Riga zum Ghetto, er wird verschleppt und kommt in mehrere Arbeits- und Konzentrationslager, darunter Lenta und Stutthof. Seine Mutter und eine Schwester werden bei Razzien der SS-Einsatzgruppen erschossen. Am 19. November 1944 kommt Boris Lurie mit seinem Vater in ein Außenkommando von Buchenwald, die Polte-Werke bei Magdeburg. Im April 1945 befreit.

„Lebendiges Engagement ist nicht im Elfenbeinturm möglich. In einer Zeit der Kriege und Vernichtungen sind ästhetische Turnübungen und dekorative Zeichensetzungen unangebracht.“
Boris Lurie

1946 wandert Boris Lurie nach New York aus und beginnt in seinem Atelier in der Lower East Side künstlerisch zu arbeiten. Mitte der fünfziger Jahre lebt er in Paris. Nach New York zurückgekehrt, gründet er 1959 mit den Künstlern Sam Goodman und Stanley Fisher die „March-Group“, aus der sich die NO!art-Bewegung entwickelt: eine radikale Bewegung, die sich gegen die Pop Art, die kommerzialisierte Avantgarde-Kunst und die Konsumfixiertheit des amerikanischen Kapitalismus wendet. Mit „shit shows“ und pornographischen Collagen will die March-Group das wirkliche Leben in die Galerien bringen.

Boris Lurie setzt nach Auflösung der Gruppe Mitte der sechziger Jahre die Tradition auf eigene Weise fort: expressionistische Collagen aus Fotos, Texten, Malerei, Wachs, Stoffen usw., in denen er immer wieder seine Lagererfahrungen einbezieht. Nach letzten Ausstellungen 1964 in New York zeigt er seine Kunst in Italien, in Deutschland und in Frankreich. 1995 große Personalausstellungen in der Berliner Galerie der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, 1998/99 im Kunstmuseum der Gedenkstätte Buchenwald. Boris Lurie schreibt seit Mitte der fünfziger Jahre Gedichte, im Sommer 1999 werden sie erstmalig in einem neuen Katalog publiziert. Boris Lurie verkauft keine Kunst, seinen Unterhalt sichert er sich durch Spekulationen an der New Yorker Börse.

Boris Lurie stirbt am 7. Januar 2008 in New York City.


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