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Bertrand Herz

24.4.1930 (Paris, Frankreich) – 20.5.2021 (Paris, Frankreich)

Portraitaufnahme von Bertrand Herz
Bertrand Herz (1930–2021), 2008. Foto: Juliane Werner.

Bertrand Herz wird am 24. April 1930 in Paris geboren. Im September 1942 flieht seine Familie mit ihm nach Toulouse (Haute-Garonne), das zu diesem Zeitpunkt noch nicht von der deutschen Wehrmacht besetzt ist. Am 5. Juli 1944 wird Bertrand Herz wegen seiner jüdischen Herkunft mit seinem Vater, seiner Mutter und seiner ältesten Schwester von der deutschen Gestapo verhaftet. Zunächst in der Kaserne Caffarelli in Toulouse interniert, wird er am 30. Juli mit seinem Vater in das KZ Buchenwald deportiert. Dort erfolgt am 6. August 1944 seine Registrierung unter der Häftlingsnummer 69592. Zunächst bleiben Vater und Sohn gemeinsam in Block 61 des Kleinen Lagers. Am 14. Dezember 1944 werden sie in ein Außenlager des KZ Buchenwald gebracht, Niederorschel  in Thüringen, wo Bertrand Herz bei der Montage von Junkersflugzeugen Zwangsarbeit leisten muss. Sein Vater verstirbt dort am 27. Januar 1945. Bertrand Herz wird am 10. April 1945 zurück nach Buchenwald deportiert, wo er einen Tag später die Befreiung erlebt.

„Wir müssen uns der Bedrohung elementarer Menschenrechte widersetzen und dürfen keinesfalls den Verlockungen des Populismus oder von Ideologien erliegen, die die Ausgrenzung Einzelner zum Ziel haben.“
Bertrand Herz

Wenige Woche später geht Bertrand Herz zurück nach Paris und trifft dort seine Schwester wieder. Er erfährt, dass seine Mutter im Dezember 1944 im KZ Ravensbrück umgekommen ist. Bertrand Herz absolviert ein Studium an der „Ecole Polytechnique“, wo er 1953 sein Patent als Diplomingenieur erwirbt. Von 1953 bis 1960 Mitglied der Nationalen Marine, wird er mehrere Jahre als Kommandant der Reserve geführt. Seit 1958 spezialisiert er sich auf Informatik und übernimmt verschiedene organisationstechnische, beratende oder leitende Aufgaben in diesem Bereich in einer Versicherungsgesellschaft und in einer großen französischen Industriegesellschaft. 1985 wird Bertrand Herz Professor am technologischen Institut der Universität Paris V, wo er bis 1994 lehrt.

Seit September 1997 war Bertrand Herz Generalsekretär der Association Française Buchenwald Dora et Kommandos und seit 2001 Präsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos, dessen Ehrenpräsident er seit 2016 ist. Am 5. Juni 2009 begleitet Bertrand Herz gemeinsam mit seinen ehemaligen Mithäftlingen Floréal Barrier und Elie Wiesel US-Präsident Barack Obama während seines Besuchs der Gedenkstätte Buchenwald.
Bertrand Herz erhält verschiedene staatliche Auszeichnungen, unter anderem den nationalen französischen Verdienstorden „Chevalier de l'ordre national du mérite“. Am 3. Oktober 2009 verleiht ihm die Stadt Weimar die Ehrenbürgerwürde.

Bertrand Herz starb am 20. Mai 2021 in Paris.


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