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Auf Spurensuche in den Arolsen Archives

Am 1. Februar 2024 besuchte das Team der Kustodie II - zur Geschichte des sowjetischen Speziallagers N. 2 als Teil einer Delegation der Gedenkstätte Buchenwald die Arolsen Archives.

Am 1. Februar 2024 besuchte das Team der Kustodie II - zur Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 als Teil einer Delegation der Gedenkstätte Buchenwald die Arolsen Archives.

Jahrzehntelang wurde dort mit Hilfe des Internationalen Zentrums für NS-Verfolgung nach Vermissten gesucht und deren Schicksal geklärt. Noch immer gehen dort jedes Jahr zehntausende Anfragen ein. Die Organisation bewahrt Millionen von Dokumenten auf, von denen elektronische Kopien online verfügbar sind. Und auch wenn die eingereichten Dokumente unterschiedliche Schreibweisen des Namens ein und derselben Person aufweisen, helfen die dort erstellten digitalen Werkzeuge bei der Suche, indem sie verschiedene Möglichkeiten vorschlagen. Ein:e Forscher:in oder ein:e Verwandte:r einer vermissten Person kann nach Informationen suchen, unabhängig davon, wo auf der Welt er oder sie sich befindet. Auf einem Bildschirm sind die Dokumente nur Sekunden entfernt, während sie sich im Archiv selbst in verschiedenen Beständen befinden können.

Kann die Nachkriegsgeschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 anhand von NS-Verfolgungsunterlagen aus Bad Arolsen erforscht werden? Ja, und sei es deshalb, weil Ausländer aus dem Lager nach ihrer Befreiung das Verfahren zur Bestimmung ihres weiteren Aufenthaltsortes durchlaufen haben oder Verwandte die Anfragen über die im Lager Inhaftierten, die sie seit Beginn des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gesehen haben, gestellt haben.

Ein Beispiel dafür ist der 1926 geborene Henryk Piwowarski, ein junger Pole, der zusammen mit seinen Eltern, Bruder und Schwester während des Krieges zur Zwangsarbeit gezwungen wurde. Nach dem Krieg diente er ein Jahr lang als Soldat der alliierten Streitkräfte und wurde dann, nachdem er ein Dokument zur Heimreise erhalten hatte, von den sowjetischen Behörden 1946 an der polnischen Grenze als möglicher amerikanischer Spion festgenommen. Henryk musste Jahre in Lagern in der sowjetischen Besatzungszone verbringen, unter anderem im sowjetischen Speziallager Nr. 2 in Buchenwald. Er wurde im März 1950 entlassen. Die letzten Dokumente über ihn aus den Arolsen Archives belegen, dass der 24-Jährige seine Zukunft nicht mehr in seiner Heimat sah, sondern um die Erlaubnis bat, nach Australien auszureisen.

Die Erforschung dieser Biografie in anderen Archiven steht noch aus, aber schon die Daten aus den Arolsen Archives lassen vermuten, dass diese Biografie ein interessanter Teil der neuen Ausstellung über das sowjetische Speziallager Buchenwald sein könnte.



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