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Eine Ausstellung für alle!

Unser Austellungsteam besuchte die Jahrestagung des Länderverbands Museumspädagogik Ost e.V. „Inklusion schafft Vielfalt“ in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz (17.-18. März 2024) und nahm bei dieser Gelegenheit auch noch ein paar weitere Orte in den Blick.

Auf einer Glastür ist in Form von Symbolen angezeigt, welche inklusiven Zugänge alle in der Ausstellung verwirklicht wurden.
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Design for All im DHM
Im Vordergrund stehen drei weibliche Personen und eine männliche Person nebeneinander vor einem Geländer. Im Hintergrund sind Schiffe auf einem See zu sehen.
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Gemeinsam mit unserem Inklusionsteam -Franziska Bula und Tim Thonagel- am Wannsee
Im Vordergrun sitzen Menschen in Stuhlreihen. Im Hintergrund ist eine Leinwand mit dem Text "Auf dem Weg zum inklusiven Museum" zu sehen.
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Alle machen mit!? Wie kann ein inklusiver Zugang strategisch im Museum umgesetzt werden? Andreas Krüger, Referent für Inklusion und Barrierefreiheit der Berlinischen Galerie, teilt seine Erkenntnisse.
Zu sehen ist eine interaktive Lernstation mit Bildern im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Rechts sieht man ein drehbares Element, auf dem ein Video in Gebährdenstraße installiert ist.
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Inklusive Ausstellungselemente in "Roads not Taken"
im Deutschen Historischen Museum
Zu sehen ist der Übersichtsplan als Tastmodell im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung und Versöhnung
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Der Übersichtsplan als Tastmodell im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung und Versöhnung
Zu sehen ist eine Mörsergranate aus Metall vor blauem Hintergrund, die als Ausstellungsstück angefasst werden darf
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Anfassen erlaubt - im Dokumentationszentrum FVV

Wie können wir gleich von Beginn an bei unserer Planung die Zugänglichkeit zu unserer neuen Ausstellung für möglichst viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Herausforderungen verbessern? Wenn der Raum und die Inhalte einer Ausstellung zugänglich und verständlich konzipiert werden, profitieren alle Besucher:innen davon.

Unser Austellungsteam besuchte daher nicht nur die Tagung „Inklusion schafft Vielfalt“ des Länderverbandes Museumspädagogik Ost e.V. am Gedenkort Haus der Wannseekonferenz, sondern nahm auch noch weitere Ausstellungen im Berliner Raum in den Blick, die auf inklusive Arbeit abzielen: das Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt, das Anne-Frank-Zentrum, das Dokumentationszentrum „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ und die Ausstellung "Roads not Taken" im DHM in Berlin.

Drei Schlüsselelemente, die von den Experten in der Regel genannt werden, sind die räumliche Erreichbarkeit, die Verfügbarkeit eines Leitsystems, Texte in Klarer oder Leichter Sprache (auch für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen), und verschiedene Tastmodelle. Die Jahrestagung zeigte, dass die Erreichbarkeit einer Ausstellung von vielen Faktoren abhängt. In der Gedenkstätte Buchenwald wird dies zum Beispiel durch die steile Hanglage sowie die Einschränkungen des Denkmalschutzes beeinflusst. Die Ausstellung über das sowjetische Speziallager ist in einem neu errichteten Gebäude am Nordhang des ehemaligen Lagers untergebracht, von der Besucherinformation 800 Meter entfernt, hangabwärts. Das 1995-97 errichtete Gebäude selbst hat eine bestehende Struktur.

Museen und Bildungszentren unterscheiden sich in ihren Prioritäten: Sollte die Zugänglichkeit oder die Menge der thematischen Informationen, die dem Besucher geboten werden, an erster Stelle stehen? In Einrichtungen wie dem Anne-Frank-Zentrum und dem Dokumentationszentrum „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ liegt der Schwerpunkt auf einer speziellen Betreuung der Besucher:innen, insbesondere derjenigen, die Schwierigkeiten haben, selbst gut bekannte Themen zu verstehen. Experten erklären sie professionell für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und versuchen, sie nicht mit Informationen zu überfordern. Dabei verwenden sie anschauliche Diagramme, spielerische Ansätze, verschiedene Technologien und Sprachen.

Für Museen, die ein Thema an einem historischen Ort präsentieren, besteht daher eine besondere Herausforderung darin, die Zugänglichkeit mit der notwendigen Komplexität zu verbinden. Wie kann man erklären, ohne zu vereinfachen? Wie kann man auf informative und interessante Weise Biografien darstellen oder erklären, was sich hinter den bürokratischen Zitaten aus sowjetischen Dokumenten verbirgt? Die Beschränkungen, die sich aus der Besonderheit des Ortes ergeben, kann die Wahl spielerischer Formen, Illustrationen und Designlösungen begrenzen und so zusätzliche Zwänge für die Gewährleistung der Zugänglichkeit schaffen.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass bereits in der frühen Phase der Vorbereitung einer neuen Ausstellung über das sowjetische Speziallager Buchenwald entschieden werden muss, wie die Zugänglichkeit gewährleistet werden kann, und zwar nicht nur in der Ausstellung selbst, sondern auch auf dem Weg zu ihr.

Dies ist ein häufig diskutiertes Thema unter Inklusionsspezialisten, die daher eine gemeinsame Checkliste entwickelt haben, um die Zugänglichkeit von Ausstellungen für verschiedene Gruppen zu überprüfen (vielen Dank an Frau Anka Jahneke vom Anne-Frank-Zentrum für ihre Unterstützung auf diesem Weg). Damit wird klarer, was bereits in der allgemeinen Konzeptphase festgelegt werden muss und was wir versuchen sollten, während der Produktion der Ausstellung mit Hilfe der Besucher:innen, die besondere Betreuung benötigen, im Voraus zu testen. Welche Zugänge gibt es für Rollstühle, wo sind sie in der Ausstellung zu platzieren, gibt es Erholungsstationen, gibt es mobile Informationsebenen für verschiedene Gruppen, je nach den Besonderheiten ihrer Wahrnehmung und ihren Anforderungen an die Zugänglichkeit? Gibt es regelmäßige "ruhige Stunden" in einer Ausstellung? Welche Sprachen sind zugänglich (Braille, Gebärdensprache, eventuell klare Sprache)? Der Weg hin zu einer für alle zugänglichen neuen Ausstellung über die Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 ist lang, aber wir möchten ihn von Anfang an gehen.



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