Ein Stürmer der US Fiumana

Icilio Zuliani feierte am 1. November 1928 ein spektakuläres Debüt in der Divisione Nazionale, der damals höchsten italienischen Fußballliga. Zwei Tore schoss der 19-Jährige beim 4:0 seines Teams, der Union Sportiva Fiumana, gegen Reggiana. Der Verein war das sportliche Aushängeschild von Fiume, dem heutigen Rijeka in Kroatien.

In der Hafenstadt, die seit 1924 zu Italien gehörte, wurde Icilio Zuliani 1909 geboren. Er war Sportler durch und durch, seine Leidenschaft galt aber dem Fußball. Auf sein Debüt folgten sechs weitere Spiele in der ersten Liga. 1929/30 trat die US Fiumana in der zweiten und danach nur noch in der dritten Liga an. Der schnelle Stürmer „Ici“ blieb seinem Verein dennoch treu. Insgesamt lief er bis 1937 in 120 Spielen für die Fiumana auf und schoss 47 Tore. Hauptberuflich war er Buchhalter bei einem Energieversorgungsunternehmen. Aus seinen sozialistischen Überzeugungen machte er keinen Hehl, weshalb er 1942/43 zeitweilig inhaftiert wurde. Nach der Kapitulation Italiens besetzten deutsche Truppen im Herbst 1943 Fiume.

Icilio Zuliani koordinierte in seiner Heimatstadt die Versorgung der örtlichen Partisanen mit Kleidung und Lebensmitteln. Die Gestapo verhaftete und deportierte ihn im April 1944 in das KZ Dachau. Mitte Dezember 1944 kam er nach Buchenwald. Von dort schickte die SS ihn auf die Baustellen im Außenlager Ohrdruf. Im März 1945 stand sein Name auf einer Liste mit kranken und ausgezehrten Häftlingen, die die SS zum Sterben in das KZ Bergen-Belsen abschob. Dort verliert sich seine Spur. Icilio Zuliani wurde nur 35 Jahre alt.