„Ein großer Name des französischen Fußballs“

Die französische Zeitung „L‘Ouest-Éclair“ würdigte Eugène Maës im August 1938 als einen großen Namen des französischen Fußballs. Die Höhepunkte seiner Karriere lagen zu dieser Zeit bereits mehr als 25 Jahre zurück. Doch der Name Maës hatte Spuren in der französischen Sportwelt hinterlassen.

Seine ersten Erfolge feierte der 1890 in Paris geborene Mittelstürmer im Trikot des katholischen Vereins „Patronage Olier“, mit dem er 1908 und 1910 die „Trophée de France“ gewann. Berühmt machte ihn vor allem sein Kopfballspiel. Bei dem Pariser Klub „Red Star AC“ setzte er seine Karriere fort. Auch in der französischen Nationalmannschaft, für die er ab 1911 auflief, erwies sich Maës mit 15 Toren in elf Länderspielen als treffsicher. Der Erste Weltkrieg, aus dem er mit einer Brustverletzung wiederkehrte, setzte seiner vielversprechenden Laufbahn ein abruptes Ende. Er ließ sich in Caen in der Normandie nieder und spielte für den SM Caen. Seinen Lebensunterhalt sicherten eine Schwimmschule und ein Tanzlokal, für die er mit seinem Ruf als ehemaliger Nationalspieler warb.

Ein Scherz über die Schwimmfähigkeit deutscher Soldaten wurde ihm im Juni 1943 zum Verhängnis. Die Gestapo verhaftete ihn wegen „antideutscher Äußerungen“. Drei Monate später kam er in das KZ Buchenwald und von dort Anfang 1944 in das Außenlager Dora. Dort und im Außenlager Ellrich musste er körperliche Schwerstarbeit leisten. Im März 1945 schob die SS ihn in das Kranken- und Sterbelager in der Nordhäuser Boelcke-Kaserne ab. Seit Ende März 1945 gilt Eugène Maës als verschollen. In Caen tragen heute eine Straße und ein Schwimmstadion seinen Namen.