Schon vor Kriegsende richtete die sowjetische Geheimpolizei in den Ostgebieten des Deutschen Reiches Speziallager ein, die bis zum Februar 1946 aufgelöst wurden. Die Häftlinge dieser Lager verteilte man auf die Speziallager in der sowjetischen Besatzungszone.
In der sowjetischen Besatzungszone wurden insgesamt zehn Lager eingerichtet. Sie befanden sich in schon vorhandenen Gebäuden aus der NS-Zeit, zum Beispiel in Kasernen, Gefängnissen oder ehemaligen Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagern. Die sowjetische Besatzungsmacht löste die meisten Speziallager bis zum Jahr 1948 auf. Nur die Speziallager Nr. 1 in Oranienburg, Nr. 2 in Buchenwald und Nr. 3 in Bautzen blieben bis 1950 bestehen.

Einige Lager wurden nach einiger Zeit geschlossen, umfunktioniert oder zusammengelegt. Zum Beispiel ging das Speziallager Nr. 7 Weesow schon im Sommer 1945 in das Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen über.

Sie regelte den Betrieb und die Bewachung
der Speziallager.

Das Foto wurde von einem Mitarbeiter der sowjetischen Lagerverwaltung von einem Wachturm aus gemacht.
„Am 12. Oktober wurde ich dann von der deutschen Polizei geholt, ohne eine Grundangabe.“ Videointerview von Joachim Kretzschmar über die Umstände seiner Verhaftung in Altenburg, 28. Oktober 1996.
Festnahmen fanden nicht nur nachts, sondern teils auch tagsüber statt. Dabei arbeiteten die sowjetischen Geheimdienstbehörden mit der deutschen Polizei zusammen. Den Festgenommenen wurde nur selten ein Grund für ihre Inhaftierung genannt.
(Gedenkstätte Buchenwald)
„Ich habe in der dritten Nacht auch Namen angegeben.“ Videointerview mit Joachim Tasler über seine Verhörerfahrungen und die Hintergründe seiner Verhaftung, 25. September 1996.
Während der Verhöre war der sowjetische Geheimdienst vor allem interessiert an der Nennung von Namen und an Informationen über Organisationen, die eine Gefahr für die Besatzungsmacht darstellten.
(Gedenkstätte Buchenwald)
„Die Vernehmungen wurden immer nur nachts durchgeführt.“ Videointerview mit Joachim Tasler über seine Verhaftung und Verhörerfahrungen, Lemgo, 25. September 1996.
Manche Häftlinge wurden nur ein einziges Mal verhört, andere in mehreren Nächten – oft unter Gewaltanwendung. Geleitet wurden die Verhöre durch Vernehmungsoffiziere des NKWD in Begleitung von Wachpersonal. Meist war auch ein:e Dolmetscher:in anwesend. Verhöre wurden auf Russisch protokolliert und den Verhörten zur Unterschrift vorgelegt. Die unterschriebenen Verhörprotokolle galten für den sowjetischen Geheimdienst als Schuldeingeständnis.
(Gedenkstätte Buchenwald)