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Speziallager in der Diskussion (Enttabuisierung seit 1989/90)

Mit dem politischen Umbruch 1989/90 rückte die Geschichte der sowjetischen Speziallager wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Ehemalige Internierte und deren Angehörige meldeten sich zu Wort. Sie forderten die wissenschaftliche Aufarbeitung und ein würdevolles Gedenken.

Die Gedenkstätte Buchenwald ließ die Massengräber lokalisieren und zu Friedhöfen gestalten. Zudem entstanden ein zentraler Trauerplatz und ein individueller Gedenkort.

Ab 1992/93 erhielten Wissenschaftler:innen Einsicht in die bis dahin geheimen Speziallager-Akten im russischen Staatsarchiv (GA RF) in Moskau. Sie werteten die Unterlagen aus und nutzten die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die erste Speziallager-Dauerausstellung in der Gedenkstätte Buchenwald.

Seit den 1990er Jahren bestimmen geschichtspolitische Debatten die Auseinandersetzung um die Speziallager. Häufig fehlt eine differenzierte Betrachtung der Biografien und Haftgründe der Internierten.

Metallstelen im Gräberfeld I, undatiert. ©Gedenkstätte Buchenwald

Anfang der 1990er Jahre entfernten Mitarbeiter:innen der Gedenkstätte Buchenwald zusammen mit dem Christlichen Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD), der Bundeswehr und ehemaligen Speziallager-Insass:innen die Gräberfelder von Bewuchs. Die Gedenkstätte kennzeichnete die einzelnen Grablagen zunächst provisorisch mit nummerierten Holzpflöcken, bevor diese 1995/96 durch Stahlstelen ersetzt wurden.

Am Gräberfeld I entstand zudem ein Ort zum individuellen Gedenken.

Trauerplatz gegenüber der Speziallager-Dauerausstellung, 2002. ©Gedenkstätte Buchenwald

Die Initiativgruppe Buchenwald 1945-50 e.V. organisierte bis 2023 die „Buchenwaldtreffen“ ehemaliger Internierter und Angehöriger. Zentraler Ort dafür ist seit vielen Jahren der Trauerplatz am Speziallager-Ausstellungsgebäude. Seit 2024 führt die Gedenkstätte Buchenwald die Veranstaltung fort.

Die Inschrift vor dem Kreuz lautet: „Die Toten des sowjetischen Speziallagers 1945–1950“.

Die Gedenkstättenmitarbeiterin Antje Wolf bei der Übertragung des sowjetischen Lagerjournals in eine Datenbank, Weimar–Buchenwald, 1994. ©Gedenkstätte Buchenwald

Die Speziallager-Akten aus den russischen Archiven wurden ins Deutsche übersetzt und die Informationen anschließend von Mitarbeiter:innen der Gedenkstätte in eine Datenbank übertragen. Das ermöglichte Personenrecherchen und statistische Erhebungen, etwa zum Alter oder den Haftgründen der Lagerinsass:innen.

Eröffnung der Dauerausstellung zur Geschichte des Sowjetischen Speziallager Nr. 2 in der Gedenkstätte Buchenwald, 25. Mai 1997. ©Gedenkstätte Buchenwald

Mitarbeiter:innen der Gedenkstätte Buchenwald erarbeiteten zwischen 1995 und 1997 eine Dauerausstellung zur Geschichte des Sowjetischen Speziallagers Nr. 2. Diese wurde im Mai 1997 gegenüber dem Gräberfeld eröffnet. Damit wurden die Erkenntnisse der Forschung für ein breites Publikum zugänglich gemacht.


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