


Im Sommer 1938 begann im Bereich des sogenannten „Reviers“ die Errichtung von zwei Baracken für kranke Häftlinge. Durch die schwere Arbeit, den Hunger und den ständigen Wassermangel gab es viele Kranke im Lager. Die meisten litten unter Ungeziefer, Tuberkulose oder offenen Wunden. Dass der Krankenbau überhaupt existierte, war das Ergebnis hartnäckiger Anstrengungen von politischen Häftlingen, die auch die Mehrzahl der Pfleger stellten. Immer fehlte es an Medikamenten, Verbandszeug und Gerät.
Seit 1941 gehörte die Ermordung von Kranken durch Giftspritzen zum Alltag. Im Häftlingskrankenbau fanden auch die Aussonderungen für Transporte in die „Euthanasie“-Tötungsanstalten Sonnenstein und Bernburg statt. Dort wurden nicht mehr arbeitsfähige und jüdische Häftlinge im Gas erstickt. Das heute noch sichtbare parkähnliche Umfeld der Kranken- und Operationsbaracken blieb eine trügerische Idylle.
Im Februar 1945 ließ die SS oberhalb des HKB eine zusätzliche Baracke als Tuberkulose-Isolierstation aufstellen. Anfang der 1950er-Jahre komplett demontiert und in einen Betrieb im Thüringer Wald umgesetzt, kehrte die Baracke Anfang der 1990er-Jahre nach Buchenwald zurück. Sie steht heute, leicht versetzt, an ihrem alten Standort.