Yves-Pierre Boulongne wird am 13. Mai 1921 in Callengeville (Normandie) geboren, er ist begeisterter Sportler: 1938 wird er Juniorenmeister im Fußball und 1939 französischer Meister über 100 Meter-Sprint. Durch den Bürgerkrieg in Spanien politisch aufmerksam geworden, geht Boulongne im Oktober 1940 in die Resistance. Er arbeitet als Junglehrer.
1941 wird Yves-Pierre Boulongne durch die Vichy-Polizei verhaftet, 1943 an die Gestapo übergeben und im September als „Politischer“ nach Buchenwald deportiert. Im Lager gehört er der französischen Sektion des illegalen Lagerkomitees an und engagiert sich besonders für das kulturelle Leben der Häftlinge.
Nach der Befreiung im April 1945 kehrt Yves-Pierre Boulongne nach Frankreich zurück, Heirat und Geburt des Sohnes, er wird Lehrer für Sporterziehung. Nach der Promotion wird er Professor für Erziehungswissenschaften und Sport in Caen, später auch Gastprofessor in Paris, sein Spezialgebiet ist die Geschichte der olympischen Spiele und das Werk Coubertins, er ist Präsident des Internationalen Coubertin-Komitees. In den achtziger Jahren beginnt er, sich mit seinen Hafterfahrungen künstlerisch auseinanderzusetzen: er schreibt Gedichte, 1995 werden seine „Chants des retour interieur“ (Lieder der inneren Rückkehr) von dem Komponisten Marius Constant vertont.
Yves-Pierre Boulongne stirbt am 24. Januar 2001.