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Robert Raphael Geis

4.7.1906 (Frankfurt a. M., Deutsches Reich) – 18.5.1972 (Baden-Baden, BRD)

Privataufnahme von Robert Raphael Geis
Robert Raphael Geis (1906–1972) in Düsseldorf, 1964.

Robert Raphael Geis wird am 4. Juli 1906 in Frankfurt a. M. geboren, als Gymnasiast tritt er dem sozialistischen jüdischen Jugendbund bei, ab 1925 Studium der Neueren Geschichte und Theologie an der Berliner Hochschule für die Wissenschaft des Judentums, 1926/27 am Jüdisch-Theologischen Seminar in Breslau, 1930 promoviert er in Köln, legt 1932 die Rabbinatsprüfung ab und arbeitet bis 1939 als Rabbiner in München, Mannheim, Kurhessen und Kassel.

Am 9. November 1938 werden Robert Raphael Geis und die männlichen Mitglieder der Kasseler jüdischen Gemeinde ins Pogrom-Sonderlager nach Buchenwald verbracht. Unter der Bedingung, dass er Deutschland verlässt und sein Eigentum „arisiert“ wird, entlässt ihn die SS am 7. Dezember 1938. Am 5. Februar 1939 verlässt er Deutschland und gelangt über Paris zum Besuch seiner Schwester Ilse am 20. Februar 1939 nach Haifa. In dem ihm fremden Land fasst er nur schwer Fuß. Seine Frau stirbt 1943 wenige Wochen nach der Heirat. Im Februar 1944 heiratet er Susanne Herzberg, geb. Landshut. 1945 erfährt er vom Tod seiner Schwester und ihres Mannes in den Vernichtungslagern. Nach Aufenthalten in London und Zürich wird er im August 1949 Rabbiner in einer Emigrantengemeinde in Amsterdam, drei Jahre später Landesrabbiner von Baden.

„Ich weiß, was ein KZ ist, wenn ich die Gaskammern auch nicht mehr gesehen habe. Und dennoch, ich kann nicht hassen. Wer sehenden Auges durch diese Zeit gegangen ist, hat eine Realität von Welt und Mensch erfahren, sie ist fürchterlich, so fürchterlich, daß es nur noch eine Reaktion geben kann – Erbarmen.“
Robert Raphael Geis

Im Juli 1961 nimmt er am Deutschen Evangelischen Kirchentag teil; es folgen lebenslange Bemühungen für einen christlich-jüdischen Dialog. Das führt 1963/64 zum „Purim-Streit“, eine leidenschaftliche öffentliche Auseinandersetzung mit dem Theologen Helmut Gollwitzer um die Bedingungen eines erneuten Dialogs von Juden und Christen. 1969 wird Robert Raphael Geis Honorarprofessor für Judaistik an der Pädagogischen Hochschule Duisburg, 1971 an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. Im März 1970 wird ihm die Buber-Rosenzweig-Medaille vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit verliehen.


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