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Jean Améry/ Hans Maier

31.10.1912 (Wien, Österreich) – 17.10.1978 (Salzburg, Österreich)

Portraitaufnahme von Jean Améry
Jean Améry (1912–1978), um 1975.

Hans Maier wird am 31. Oktober 1912 als Sohn jüdischer Eltern in Wien geboren, wächst in Bad Ischl auf, die Familie konvertiert zum katholischen Glauben. 1924 kehrt er nach Wien zurück, nach Gelegenheitsarbeiten beginnt er 1928 eine Buchhandelslehre. Literarische und philosophische Studien, besonders zum „Wiener Kreis“. 1934 schreibt er einen Roman, in dem er sich mit dem Freitod auseinandersetzt: „Die Schiffbrüchigen“ (unveröffentlicht). Im November 1937, kurz vor der Heirat mit der Jüdin Regine Berger-Baumgarten, tritt er der jüdischen Kultusgemeinde bei.

Im Dezember 1938 flieht Hans Maier nach Antwerpen, im Mai 1940 wird er als „feindlicher Ausländer“ verhaftet und interniert, im Oktober 1940 in das Lager Gurs eingeliefert, aus dem er im Sommer 1941 flieht. Im Juli 1943 wird er wieder verhaftet, es folgen Verhöre durch die Gestapo, Folterung in der Festung Breendonk, am 15. Januar 1944 Deportation nach Auschwitz. Von dort kommt er im Januar 1945 in das KZ Mittelbau-Dora, wird nach Bergen-Belsen verschleppt und am 15. April 1945 befreit.

„Meine Ressentiments aber sind da, damit das Verbrechen moralische Realität werde für den Verbrecher, damit er hineingerissen sei in die Wahrheit seiner Untat.“
Jean Améry

Ende April 1945 kehrt Hans Maier nach Belgien zurück, dort ist seine Frau fünf Tage vorher verstorben. Er beginnt wieder zu schreiben, über Politik und Kultur, Porträts der Literatur-, Kunst- und politischen Welt, die er seit 1955 unter den Namen Jean Améry veröffentlicht. 1955 heiratet er Maria Leitner. Seit 1964 schreibt er über die „existentiellen Probleme des KZ-Universums“, Radio-Essays, die 1966 unter dem Titel „Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Überwältigten“ erscheinen, im Sommer kommt die zweite Auflage von 4.000 Exemplaren heraus. Jean Améry hat Auftritte im bundesdeutschen Fernsehen und bei Diskussionsforen, er gilt als eigenwilliger Linker. 1976 der Essay „Hand an sich legen. Diskurs über den Freitod“, 1977 Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg.

Während einer Lesereise nimmt sich Jean Améry am 17. Oktober 1978 in einem Salzburger Hotel das Leben.


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