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Jacques Lusseyran

19.10.1924 (Paris, Frankreich) – 27.7.1971 (Ancenis, Frankreich)

Portraitaufnahme von Jacques Lusseyran
Jacques Lusseyran (1924–1971), um 1965.

Jacques Lusseyran wird am 19. September 1924 in Paris in eine bürgerliche Familie geboren, mit acht Jahren erblindet er durch einen Unfall, besucht aber dennoch die öffentliche Schule und das Gymnasium. Ab Herbst 1941 besucht der Sprachbegabte eine Spezialklasse zur Aufnahme an die École Normale Supérieure. In dieser Zeit gründet er die studentische Widerstandsgruppe „Volontaire de la Liberté“, er wird mit der Prüfung der Beitrittswilligen betraut, weil er wegen seiner Blindheit ein besonderes „Gefühl für Personen“ entwickelt hat. Ab 1943 wird seine Gruppe Teil der nationalen Widerstandsorganisation „Défense de la France“; er verantwortet die landesweite Verteilung der Untergrundzeitung.

Am 20. Juli 1943 wird Jacques Lusseyran von der Gestapo verhaftet und nach Verhören im Gefängnis von Fresnes im Januar 1944 nach Buchenwald deportiert. Aufgrund seiner Sprachkenntnisse dolmetscht er im Kleinen Lager illegale Informationen.

„Nach einem Jahr Buchenwald begriff ich, daß das Leben ganz und gar nicht so war, wie man es mich gelehrt hatte – weder das Leben noch die Gesellschaft. War nun Buchenwald oder war die gewöhnliche Welt – das, was wir das normale Leben nennen – schief?“
Jacques Lusseyran

Nach der Befreiung am 11. April 1945 nimmt er ein Studium der Literatur und Philosophie an der Sorbonne auf. 1947-1958 ist er Dozent für französische Literatur und Philosophie an verschiedenen französischen Hochschulen. Er veröffentlicht mehrere autobiographische Bücher, die vor allem seine Erfahrungen als Blinder im Paris seiner Kindheit und Jugend sowie im KZ Buchenwald behandeln. 1958 geht er in die USA und wird Gastdozent am Hollins College (Virginia), an der Western Reserve University, Cleveland Ohio und ab 1966 ordentlicher Professor in Ohio, ab 1969 an der Universität von Hawaii.

Während einer Besuchsreise in Frankreich kommt Jacques Lusseyran mit seiner dritten Frau Marie am 27. Juli 1971 durch einen Autounfall in Ancenis ums Leben.


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