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Imre Kertész

9.11.1929 (Budapest, Ungarn) – 31.3.2016 (Budapest, Ungarn)

Portraitaufnahme von Imre Kertész
Imre Kertész (1929–2016), 1993. Foto: Roger Melis.

Imre Kertész wird am 9. November 1929 in Budapest in eine jüdische Familie geboren. Im Sommer 1944 muss er Zwangsarbeit bei der Firma Shell in Csepel bei Budapest leisten und wird in das Ghetto von Budakalasz eingewiesen. Es folgt die Deportation nach Auschwitz. Er wird für arbeitsfähig befunden und nach wenigen Tagen in das KZ Buchenwald transportiert. Einsatz in Außenlagern: Brabag in Magdeburg, zeitweilig in Zeitz. Als nicht mehr Arbeitsfähigen schickt man ihn wieder nach Buchenwald; Mithäftlinge retten sein Leben.

„Der mir am meisten gemäße Selbstmord ist, wie es scheint, das Leben.“
Imre Kertész

Nach der Befreiung kehrt Imre Kertész nach Budapest zurück, macht 1948 Abitur und arbeitet danach bis 1950 als Journalist für die Zeitungen „Világozség“ und „Esti Budapest“. 1951 Tätigkeit in der MAVAG Eisen- und Maschinen-Fabrik, Mitarbeit in der Presseabteilung des ungarischen Wirtschaftsministeriums. Seit 1953 lebt Imre Kertész als freischaffender Autor und Übersetzer, arbeitet daran, seine Erfahrungen aus den Lagern literarisch zu bewältigen. Seinen Lebensunterhalt verdient er in dieser Zeit vor allem mit Musicals und Komödien.

1975 erscheint sein Roman „Mensch ohne Schicksal“ (deutsch: 1990; 1996 als „Roman eines Schicksallosen“), der zu den wichtigsten Büchern über die Shoa gehört. Aus der Perspektive des staunenden Kindes, des Nichtwissenden, beschreibt er die Deportationen, das Leben und Sterben im KZ. Der Leser nimmt die Geschichte als „Wissender“ wahr, erschrickt vor der Klarheit und Schonungslosigkeit, mit dem sie ihm erzählt wird. Seit den siebziger Jahren auch Übersetzungen: Werke von Arthur Schnitzler, Joseph Roth, Hugo von Hofmannsthal, Elias Canetti, Sigmund Freud, Friedrich Nietzsche und Ludwig Wittgenstein. 1977 „Der Spurensucher“ (deutsch: 1999). 1988 „Fiasko“ (deutsch: 1997). 1989 „Kaddisch für ein nicht geborenes Kind“ (deutsch: 1992). 1990 „Die englische Flagge“ (deutsch: 1999). 1992 „Galeerentagebuch“ (deutsch: 1993). 1997 „Ich ein anderer“ (deutsch: 1998). 2002 erhält Imre Kertész den Nobelpreis für Literatur.


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