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Hans Litten

19.6.1903 (Halle, Deutsches Reich) – 5.2.1938 (KZ Dachau)

Portraitaufnahme von Hans Litten
Hans Litten (1903–1938), 1933.

Am 19. Juni 1903 wird Hans Joachim Albert Litten in Halle (Saale) in eine jüdische, deutsch-national gesinnte Familie geboren. Kurz nach seiner Geburt zieht die Familie nach Königsberg, wo sein Vater Professor und zeitweilig auch Dekan an der Juristischen Fakultät der Universität Königsberg ist. Hans Litten wird christlich erzogen, wendet sich aber als Jugendlicher dem Judentum zu. Als Schüler lernt er mehrere Fremdsprachen, auch Arabisch, Sanskrit und Chinesisch. Auf Wunsch der Eltern studiert er nicht Sprachwissenschaft, sondern Jura in Königsberg, München und Berlin, schreibt Aufsätze zu Kunst und Literatur. 1928 lässt er sich als Rechtsanwalt am Berliner Kammergericht nieder, leistet der „Roten Arbeiter-Hilfe“ juristischen Beistand, verteidigt dabei auch Arbeiter, die in Konflikte mit den Nationalsozialisten geraten sind. 1931 gelingt es Hans Litten, Adolf Hitler vor ein Berliner Gericht zu laden und ihn mit seinen Fragen bloß zu stellen.

„Die antikulturellen Zeiten sind in sich ohne Wert, aber sie sind offenbar für die europäische Entwicklung unentbehrlich … Da wird … ein an sich völlig sinnloses Chaos geschaffen, das aber zur Wiederherstellung einer neuen Ordnung notwendig ist.“
Hans Litten

Am 28. Februar 1933, kurz nach dem Reichstagsbrand, wird Hans Litten verhaftet. Aus dem Gefängnis Berlin-Spandau kommt er ins Zuchthaus Brandenburg und schließlich in ein Zwangsarbeiterlager im Esterwegener Moor. Schwere körperliche Arbeit und Folterungen hinterlassen bleibende gesundheitliche Schäden. In der Haft versucht er mehrmals, sich das Leben zu nehmen. 1934 wird er ins KZ Lichtenburg eingeliefert: Arbeit in der Lagerbibliothek und der Buchbinderei sowie eigene Arbeiten über Mittelhochdeutsch, Kunst- und Literaturgeschichte. Mitte August 1937 Überstellung in das KZ Buchenwald, am 17. Oktober 1937 nach Dachau. Er geht an Krücken, hält unter Mitgefangenen Vorträge über Metaphysik, Jura, Literatur und Kunst und zitiert auswendig seitenlange Passagen. Alle Bemühungen um seine Entlassung – vor allem durch seine Mutter – scheitern.

Am 5. Februar 1938 finden Mithäftlinge Hans Litten erhängt in der Latrine.


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