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Fred Wander

5.1.1917 (Wien, Österreich) – 10.7.2006 (Wien, Österreich)

Portraitaufnahme von Fred Wander
Fred Wander (1917–2006), 1981. Foto: Daniel Wander.

Am 5. Januar 1917 wird Fred Wander in eine jüdische Familie von Viehhändlern und Handwerkern in Wien geboren. Sein Geburtsname ist Fritz Rosenblatt. Nach der achtjährigen Schulzeit lebt er in verschiedenen Ländern Europas von Gelegenheitsarbeiten. Im Mai 1938 flieht er vor den Nationalsozialisten nach Frankreich.

Am 7. September 1939 wird Fritz Rosenblatt in Frankreich interniert, im August 1942 gelingt ihm die Flucht in die Schweiz, doch er wird an die Behörden der Vichy-Regierung ausgeliefert und von Drancy nach Auschwitz deportiert. Dort als arbeitsfähig eingestuft, muss er über zwanzig deutsche Konzentrationslager durchlaufen. Am 7. März 1945 kommt er von Groß-Rosen nach Buchenwald; Einsatz im Außenlager S III (Ohrdruf) bis zur Räumung Anfang April 1945.

„… diese Gelassenheit habe ich sicherlich mitgebracht aus meiner Kindheit, von meinem Vater geerbt; die Gelassenheit des Parias … des Verlorenen … Ohne die Gelassenheit hätte das jüdi-sche Volk nie überleben können, aber es ist diese Gelassenheit, die natürlich auch eine gewisse Heiterkeit dem Leben und sogar dem Tod gegenüber erzeugt ...“
Fred Wander

Nach der Befreiung in Buchenwald kehrt Fritz Rosenblatt im Sommer 1945 nach Österreich zurück, arbeitet als Zeichner, Fotograf und Journalist in Wien. 1947 tritt er der KPÖ bei. Ab 1950 nennt er sich Fred Wander (in Anlehnung an das Motiv der Wanderschaft). 1955 nimmt er mit Erich Loest, Ralph Giordano u. a. am ersten Studiengang des Instituts für Literatur „Johannes R. Becher“ in Leipzig teil. Mit seiner Frau Maxie übersiedelt er 1958 in die DDR. Sie leben in Kleinmachnow bei Berlin. Fred Wander schreibt Romane, Erzählungen, Kinderbücher und gemeinsam mit Maxie Wander Reiseberichte. Am 6. Mai 1968 verunglückt ihre Tochter Kitty beim Spielen. Im selben Jahr beginnt er, eine Erzählung über die nationalsozialistische Verfolgung und seine KZ-Erfahrungen zu schreiben. Sie erscheint 1971 unter dem Titel „Der siebente Brunnen“. 1972 erhält Fred Wander den Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste der DDR. 1976 erscheint „Ein Zimmer in Paris“. Am 21. November 1977 stirbt Maxie Wander an Krebs. Fred Wander gibt 1980 eine Auswahl ihrer Briefe und Tagebuchaufzeichnungen heraus („Leben wär' eine prima Alternative“). 1983 übersiedelt er nach Wien. 1991 erscheint „Hotel Baalbek“, 1996 „Das gute Leben“, eine Autobiographie.

Fred Wander stirbt am 10. Juli 2006 in Wien.


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