Ernő Gáll wird am 7. April 1917 in Nagyvárad (Siebenbürgen) in eine ungarisch-jüdische Familie geboren, ab 1941 studiert er Jura in Kolozsvár (Klausenburg), später wechselt er zur philosophischen Fakultät. Er verfasst Artikel zu Politik und Soziologie und schließt sich der antifaschistischen Studentenbewegung in der Kommunistischen Partei Rumäniens an.
Von 1942-1944 wird er als jüdischer Zwangsarbeiter bei der „Organisation Todt“ eingesetzt, Ende November 1944 als „politischer Ungar und Jude“ nach Buchenwald deportiert und im
Nach der Befreiung kehrt Ernő Gáll nach Siebenbürgen (Rumänien) zurück und setzt sich dort für den Aufbau des Kommunismus ein. Er wird Chefredakteur der Zeitung „Igazság“ in Koloszvár, im Februar 1949 Professor für Philosophie an der Universität Bolyai und lehrt ab 1959 an der Universität Babes-Bolyai. Ernő Gáll beschäftigt sich vor allem mit Ethik, Fragen nationaler Identität und der Soziologie der Intelligenz. Er zählt zu den Initiatoren der Liberalisierung der Kultur-Zeitung „Korunk“, deren Chefredakteuer er seit 1957 war, öffnet sich nicht-orthodoxer marxistischer Philosophie, plädiert für die Anerkennung der Differenzen im Universal-Menschlichen und die „Würde der Eigenart“. In den achtziger Jahren schreibt er zahlreiche selbstkritische Essay zu seiner dogmatischen Vergangenheit.
Ernö Gáll starb am 17. April 2000 in Cluj-Napoca.