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Emil Carlebach

10.7.1914 (Frankfurt a.M., Deutsches Reich) – 9.4.2001 (Frankfurt a.M., Deutschland)

Portraitaufnahme von Emil Carlebach
Emil Carlebach (1914–2001), Ende der 1970er Jahre.

Am 10. Juli 1914 wird Emil Carlebach in Frankfurt a. M. als Sohn eines Kaufmanns geboren. Sein Vater, der einer Rabbinerfamilie entstammt, ist deutsch-national gesinnt, kämpft im Ersten Weltkrieg, gehört nach dem Krieg zum Freikorps im „Grenzschutz Ost“ - der Sohn lernt ihn erst mit 5 Jahren wirklich kennen. Die Mutter meldet sich freiwillig als Rotkreuz-Schwester. Emil Carlebach besucht eine jüdische Schule, fühlt sich jedoch als Mitglied einer säkular orientierten jüdischen Familie ausgeschlossen, um 1923 bewegen ihn Selbstmordgedanken. In Opposition zu seinem Vater betätigt er sich 1930 im „Sozialistischen Schülerbund“, tritt 1931 dem „Kommunistischen Jugendverband“ bei, 1932 Eintritt in die KPD. Nach dem Abitur beginnt er auf Wunsch des Vaters eine kaufmännische Ausbildung.

1933 wird Emil Carlebach beim Verteilen von Flugblättern erstmals verhaftet, weitere Festnahmen folgen. Nach Gefangenschaft in verschiedenen Haftanstalten, kommt er im April 1937 in das KZ Dachau – dort ist er Stubenältester. Im September 1938 Überstellung nach Buchenwald, 1939 Vorarbeiter, Blockältester der Judenbaracke, ein Identitätstausch rettet ihn vor der Ermordung.

„Diese Jahre in den Konzentrationslagern sind im wahrsten Sinn des Wortes meine Schule für’s Leben geworden. Dort habe ich […] eingehämmert bekommen, daß Disziplin, Solidarität, Standhaftigkeit und Überzeugungstreue das Wichtigste im Leben sind.“
Emil Carlebach

Im Mai 1945 kehrt Emil Carlebach nach Hessen zurück, ist im August Mitbegründer und Mitherausgeber der "Frankfurter Rundschau", wird als Mitherausgeber 1947 von den Amerikanern entlassen.

Umfangreiche publizistische Tätigkeit zu Geschichte und Politik, 1946 Abgeordneter der KPD im hessischen Landtag, 1948 in der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt a. M., Mitarbeit an der ersten hessischen Landesverfassung nach dem Ende des Nationalsozialismus, Mitbegründer der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“ (VVN), Redakteur der Wochenzeitung „die Tat“, Delegierter der „IG Druck und Papier“, Vorsitzender des Häftlingsbeirats der Gedenkstätte Buchenwald, stellvertretender Präsident des „Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos“.
Emil Carlebach stirbt am 9. April 2001 in Frankfurt a. M.

 


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