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Arnošt Lustig

21.12.1926 (Prag, Tschechoslowakei) – 26.2.2011 (Prag, Tschechien)

Portraitaufnahme von Arnošt Lustig
Arnošt Lustig (1926–2011), 1993.

Arnošt Lustig wird am 21. Dezember 1926 in eine jüdische Familie in Prag geboren, er arbeitet in verschiedenen Handwerken und beginnt eine Lehre als Dekorateur.

Nach der deutschen Besetzung wird die ganze Familie 1942 ins Theresienstädter Ghetto gezwungen. Im September 1944 kommen Arnošt Lustig und seine Eltern nach Auschwitz, sein Vater wird vergast, der Achtzehnjährige am 16. November 1944 ins Buchenwalder Außenkommando HASAG Leipzig-Meuselwitz verbracht, Kommunisten helfen ihm zu überleben. Im März 1945 flieht er mit einem Freund von einem Transport nach Dachau und kann bis zur Befreiung untertauchen.

„Was sollen wir tun in einer Welt, in der auch die besten Kumpels lügen, weil es jeder tut und weil das Lügen schon zum Wesen des Menschen wurde, so wie es früher dazu gehörte die Wahrheit zu sagen?“
Arnošt Lustig

Inzwischen der kommunistischen Partei beigetreten, wird er 1948/49 Kriegskorrespondent in Israel, dort trifft er seine spätere Frau Věra. Seit 1950 arbeitet Lustig für den Tschechoslowakischen Rundfunk. 1958 erscheinen seine ersten Erzählungen, die seine Lager- und Verfolgungserinnerungen verarbeiten: „Diamanten der Nacht“ und „Nacht und Hoffnung“. 1964 erscheint die Novelle „Ein Gebet für Katharina Horowitz“; er schreibt mehrere Drehbücher für preisgekrönte Filme, darunter „Diamanten der Nacht“ (Regie: Jan Němec). 1967 kritisiert er öffentlich den staatlichen Antizionismus und Antisemitismus der Sowjetunion und des gesamten Ostblocks. 1968 emigriert Lustig mit seiner Frau nach Israel, geht 1969 nach Jugoslawien, 1970 als „writer in residence“ in die USA.

1978 erhält Arnošt Lustig eine Professur für Literatur- und Filmwissenschaften an der American University in Washington. Neben seiner Lehrtätigkeit variiert und modifiziert Lustig seine frühen Texte zu neuen Romanen und Erzählungen. Er fragt nach den Bedingungen richtigen Handelns in der verkehrten Welt der Lager und in der Verfolgung. Seit 1989 reist er regelmäßig in seine Heimatstadt Prag, übernimmt Gastdozenturen an der Prager Karls-Universität und gibt Sommerkurse für Literatur und „creative writing“.

Arnošt Lustig stirbt am 26. Februar 2011 in Prag.


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