
Im August 1943 verhaftet die Gestapo den Arzt Hermann da Fonseca-Wollheim in seiner Praxis in Hamburg-Bahrenfeld. Sie beschuldigt ihn, ein zu gutes Verhältnis zu den ukrainischen Zwangsarbeiterinnen zu haben, die er als Arzt betreut. Dass der kulturell interessierte und viel gereiste Familienvater Russisch lernt, wirft die Gestapo ihm ebenfalls vor. Monatelang hält sie ihn fest, bevor sie ihn im März 1944 in das KZ Buchenwald einweist. Wegen seines jüdischen Großvaters gilt er als „Mischling zweiten Grades“. Als Haftgrund führen die Akten „Ausländerfreundlichkeit“ an. Ein Brief im April 1944 ist das letzte Lebenszeichen an seine Familie. Als seine Todesursache notiert die SS Ruhr und Herzschwäche.