
Bildquelle: AdsD/Friedrich‑Ebert‑Stiftung, Rechteinhaber unbekannt
Hermann Louis Brill gehörte zu den bedeutendsten Politikern Thüringens. Zeit seines Lebens trat er gegen alle Widerstände für Menschenrechte, Demokratie und humanistische Bildung ein. Geboren am 9 Februar 1895 im thüringischen Gräfenroda, lebte er in fünf Staatssystemen: dem deutschen Kaiserreich, der Weimarer Republik, der NS‑Diktatur, der Nachkriegszeit in Thüringen und in der jungen Bonner Republik. Aufgewachsen in einem sozialdemokratischen Elternhaus der Kaiserzeit und schon früh durch den Vater politisch geschult, nahm Hermann Brill als Soldat am 1. Weltkrieg teil. Nach den Wirren der Novemberrevolution 1918 und des Kapp‑Putsches, begann er seine politische Laufbahn zunächst in der USPD, dann als SPD‑Abgeordneter des Thüringer Landtags und Ministerialrat. Nach der Auflösung der linken Landesregierung blieb er Parlamentarier, studierte und lehrte Rechtswissenschaft und Staatskunde.
Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ging er in den Widerstand, wurde 1938 verhaftet und verurteilt und musste die Jahre bis zum Ende des Krieges eingekerkert im Zuchthaus, ab 1943 im Konzentrationslager Buchenwald verbringen. Dort war er einer der wesentlichen Verfasser des Buchenwalder‑Manifestes.
Nach dem Krieg wurde er von den Amerikanern als 1. Regierungspräsident des Landes Thüringen eingesetzt. Er begann voller Hoffnung mit dem Neuaufbau. Doch noch im selben Jahr wurde klar, dass die Taktik der KPD auf eine Einheitsfront unter ihrer Herrschaft hinauslief. Brill, der zunächst dagegen gekämpft hatte, blieb nur die Flucht nach Hessen. Dort wurde er Chef der Staatskanzlei, Mitglied des Bundestages und wirkte wesentlich bei den Beratungen zum neuen Grundgesetz mit. Als Publizist und Hochschulprofessor galt er als einer der besten Dialektiker der Sozialdemokratie.
Hermann Brill starb 1959 an den Folgen seiner langjährigen Haft. Das Haus der Friedrich‑Ebert‑Stiftung in Erfurt trägt ebenso seinen Namen wie auch der Fraktionssaal der SPD im Thüringer Landtag.
PROGRAMM zum Festakt am 8.2.25, 14 Uhr
BEGRÜßUNG
Mirko Hempel
Leiter Landesbüro Thüringen
der Friedrich‑Ebert‑Stiftung
GRUßWORT
Dominik Straube
Bürgermeister Gräfenroda
WÜRDIGUNG Knut Kreuch
Oberbürgermeister Gotha
MUSIKALISCHE BEGLEITUNG
Dörrberger Blechbläser
Im Anschluss möchten wir Sie sehr herzlich zu Kaffee
und Thüringer Blechkuchen zum 130. Geburtstag von
Hermann Brill einladen.
ORGANISATORISCHE HINWEISE
Wir freuen uns über Ihr Interesse und begrüßen Sie
herzlich als Gast zu unserer Veranstaltung. Die Teilnahme
an dieser Veranstaltung ist kostenfrei. Kosten für die
Anreise können nicht erstattet werden Bei Fragen zur
barrierefreien Durchführung der Veranstaltung wenden
Sie sich bitte an uns.
Gerne können Sie diese Einladung an Interessierte weiter‑
reichen. Sie erleichtern unsere Planung, wenn Sie sich bis
zum 6. Februar 2025 anmelden. Herzlichen Dank.
Veranstaltungsort
Bürgerhaus Gräfenroda • Bahnhofstraße 5
99330 Gräfenroda
Besichtigung der Ausstellung
Die Ausstellung ist am Sonnabend, 08.02., von 14–16 Uhr
und am Sonntag, 09.02., von 12‑17 Uhr zu sehen.
Friedrich-Ebert-Stiftung, Landesbüro Thüringen
Nonnengasse 11 • 99084 Erfurt
Tel. 0361/ 598 020 • E‑Mail. info.erfurt@fes.de
Web. www.fes.de/landesbuero‑thueringen