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Die Frauen des Konzentrationslagers Penig

87 Bilder in einer Box. 87 Fotografien von der Befreiung der Frauen des Konzentrationslagers Penig. Durch dieses Angebot der Gedenkstätte soll für eine kritische Beschäftigung mit den Bildern sensibilisiert werden, die immer wieder neu zu historischen Quellen gemacht werden können.

Eine Schüler:innen-Gruppe, die auf dem Boden sitzt und mit Fotos der "Penig-Box" arbeitet.
Eine Schüler:innen-Gruppe arbeitet mit Fotos der "Penig-Box". Foto: Stefanie Pirags.

Seit Jahresbeginn 1945 existierte im westsächsischen Penig eines der Frauen-Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. Am 10. Januar 1945, drei Monate vor der Befreiung Buchenwalds, hatten mindestens 703 Ungarinnen Penig erreicht. Die Häftlingsfrauen von Penig mussten drei Monate lang im Dreischichtsystem und an sieben Tagen in der Woche Teile für Flugzeuge herstellen und als Sekretärinnen oder Übersetzerinnen arbeiten.

Am 13. April 1945 trieb die SS alle „transportfähigen“ Frauen und Mädchen auf einen Todesmarsch aus Penig in südöstliche Richtung über Chemnitz nach Leitmeritz, wo die Überlebenden von amerikanischen Soldaten befreit wurden. In Penig selbst fanden Einheiten der 6. Panzerdivision der 3. U.S. Army am 15. April 1945 mindestens 68 schwerkranke Frauen und Mädchen vor, die die SS bei der Räumung zurückgelassen hatte.

Signal Corps-Fotograf Samuel Gilbert und Kriegsberichterstatter David E. Scherman dokumentierten in Penig die medizinische Versorgung und Evakuierung der Überlebenden.

In diesem Sinne begreifen wir die 87 Fotografien mit dem Kunsthistoriker und Bildexperten Georges Didi-Huberman als einen „Brocken“ an überliefertem Material, anhand dessen ein Ereignis in der Geschichte durchgearbeitet werden kann, indem das, „was gegeben ist“ (was zum Beispiel auf den Fotos sichtbar ist), montiert wird „mit dem, was nicht gegeben ist“ (was zum Beispiel außerhalb der Bilder blieb). Das bedeutet zunächst schlicht, die Fotos genau anzuschauen.

Fotos können, wie alle Bilder, auf verschiedenen Ebenen gelesen werden. Deshalb ist es zentral, nach den Bedingungen ihrer Aufnahme, ihrer Verbreitung, der Art ihrer Verwendung, ihrer beabsichtigten Wirkung, ihrer Manipulation, ihrer Wahrnehmung, ihrer Überlieferung, ihrer Aufbewahrung, aber auch nach ihrer Zerstörung zu fragen.

Neben 87 Fotokarten und einem Leporello (Faltbuch) mit einer Montage der 87 Fotos beeinhaltet die Box einen Leporello mit der Chronologie 1944/45, einen USB-Stick mit den 87 Fotos (.jpg) und den Filmsequenzen Penig April 1945 (.mp4) sowie einen Begleittext. Das Bildungsmaterial gibt es neben deutscher auch in englischer, französischer, polnischer und spanischer Sprache.


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