Kreativworkshop

Als Teil des Bildungsangebots bietet der Workshop Raum, individuellen Interessen nachzugehen und diese künstlerisch zu verhandeln. Das Format setzt beim persönlichen Erleben der Teilnehmer:innen an und befragt die historischen Inhalte in ihrer Vielschichtigkeit mit dem Ziel, sie in eine Form der Darstellung zu bringen. Somit wird der Workshop sehr durch die Themen und Interessen der Teilnehmenden geprägt, die sich während ihrer Arbeitsprozesse immer wieder untereinander auszutauschen und gegenseitigen Einblick geben.

Unterstützende Fragestellungen zur Themenfindung für die kreative Auseinandersetzung können sein:

• Welche Information ist mir während meines bisherigen Aufenthalts besonders hängen geblieben? Woran habe ich immer wieder denken müssen?
• Was werde ich meiner Familie/meinen Freunden:Freundinnen erzählen und warum?
• Habe ich mir Notizen gemacht, wenn ja, was ist da zu lesen? Was habe ich fotografiert und warum? Habe ich in der Ausstellung Fundstücke gesehen, die mich besonders beschäftigt oder berührt haben?
• Welche Geschichte, welche Information möchte ich mir besonders merken und warum?

Der Fokus liegt oft auf historischen Inhalten, doch auch die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Fragen oder mit der eigenen Person als Akteur:in in der Gegenwart ist möglich. Dabei werden Fragen verhandelt wie:

• Warum ist es wichtig, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus zu beschäftigen?
• Welche Rolle spielt dieses Wissen für mein Erleben und mein Verhalten?
• Welche gesellschaftlichen Werte sind mir besonders wichtig und warum?
• Wie kann ich das anderen verdeutlichen?
• Welche Konfliktfelder können sich auftun?

Was entsteht, ist sehr frei und individuell. Die Kreativwerkstatt bietet reichlich Material. Es kann mit verschiedensten Farben und Stiften gearbeitet werden, Ton und Gips stehen zur Verfügung, Material für Collagen ist vorhanden und Linoldruck ist möglich. Außerdem gibt es einen separaten Raum mit unterschiedlicher Fachlektüre zum Themenfeld Kunst/Musik sowie zum Konzentrationslager, in den sich Teilnehmer:innen zurückziehen und neue Inhalte für ihre Arbeiten finden können.

Der Workshop findet mit pädagogischer Begleitung in der Kreativwerkstatt statt und dauert mindestens drei Stunden. Erfahrungsgemäß wünschen sich die Teilnehmenden anschließend mehr Zeit für die kreative Arbeit. Während mehrtägiger Seminare kann die Kreativwerkstatt in Absprache selbstständig weiter genutzt werden.

In der Regel bearbeitet jede Person ein eigenes Thema, dessen Komplexität sie in einer künstlerischen Arbeit verhandelt. Es ist aber auch möglich, gemeinsam zu arbeiten und z. B. miteinander eine Ausstellung oder eine performative Präsentation der entstandenen Bilder, Skulpturen und Texte für den Rest der Gruppe zu entwickeln.