Bruno Apitz wird Anfang November 1937 in das KZ Buchenwald eingewiesen. Über die körperliche Schwerstarbeit beim Aufbau des Lagers berichtet er später:
„Gearbeitet! Oh, diese Arbeit! Wir haben geschachtet, dass uns in klirrender Kälte der Schweiß in Strömen gelaufen ist. Wehe dem, der es wagte, einmal seinen schmerzenden Rücken aufzurichten, um zwischen zwei Atemzügen zu verschnaufen, schon saß ihm der Gewehrkolben oder der Stiefel eines SS-Postens im Kreuz. Oder wir mussten Zentnerlasten schleppen. Wie Tiere sind wir, beladen mit Planken, Brettern und Steinen, durch den knöcheltiefen Schlamm gewatet. Riesige Stämme hundertjähriger Buchen haben wir transportiert. 20 bis 30 Mann an einem Stamm. Wie Tausendfüßler bewegten sich die Kolonnen durch Schlamm und Schmodder. Links, zwei, drei vier. Mit gebeugtem Rücken, unter der wuchtenden Last ächzend, links, zwei, drei, vier.“1
Die Stadt Weimar macht das Lager auf dem Ettersberg im Frühjahr 1938 offiziell zum neuen Stadtteil „Weimar-Buchenwald“. Die erste Ausbauphase endet erst 1940. Aber auch danach bleibt Buchenwald eine ständige Baustelle. Rücksichtslos forciert die SS immer neue Bauprojekte, wie die Errichtung einer Rüstungsfabrik neben dem Lager oder den Bau der Buchenwaldbahn. Sie kosten zahllosen Häftlingen das Leben.
1 Bruno Apitz, Tagsüber schwerste Arbeit in Schlamm und Dreck, und nachts ließ man uns nicht schlafen, in: Das war Buchenwald. Ein Tatsachenbericht, Leipzig, 1946, S. 42 f.