Die Betriebsleitungen interessieren sich einzig für den reibungslosen Ablauf der Produktion. Nahezu täglich lassen sie Häftlinge austauschen, die in ihren Augen als ungeeignet erscheinen. Am 8. November 1944 richtet sich der Werksleiter des Buchenwalder Gustloffwerks an die SS:
„An den Arbeitseinsatzführer SS-Hauptsturmführer Schwarz K.L. Weimar-Buchenwald
Betreff: HäftlingseinsatzWir bitten, den Häftling Nr. 48967, Charlier, wegen Disziplinlosigkeit sofort vom Arbeitskommando abzusetzen.
Gustloff-Werke
Fritz-Sauckel-Werk
Werk BuchenwaldGezeichnet
Tänzer“3
Die SS folgt den Wünschen der Werksleitung: Sie zieht den Familienvater Henri Charlier aus dem belgischen Jemeppe vom Arbeitskommando Gustloffwerke ab. Er kommt in das Strafkommando Gärtnerei. Nach einigen Tagen schickt die SS ihn in das Außenlager Ellrich. Den Verhältnissen dort hält er nicht lange stand. Er stirbt am 2. Februar 1945 – mit gerade einmal 35 Jahren.
3 Schreiben Betriebsleitung des Gustloff-Werks Buchenwald an den Arbeitseinsatzführer des KZ Buchenwald, 8.11.1944, 1.1.5.1/5322012/ ITS Digital Archive, Arolsen Archives