
Aus dem „Manifest der demokratischen Sozialisten des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald“ („Buchenwalder Manifest“), verfasst einige Tage nach der Befreiung:
„Solange Faschismus und Militarismus in Deutschland nicht restlos vernichtet sind, wird es keine Ruhe und keinen Frieden bei uns und in der Welt geben. Unsere ersten Anstrengungen müssen darauf gerichtet sein, alle gesellschaftlichen Erscheinungen dieser blutigen Unterdrückung des Lebens für immer zu beseitigen. Alle Gesetze, Erlasse, Verordnungen, Verfügungen, Urteile, Bescheide und sonstige Rechtsvorschriften, die zur Begründung, Förderung und Behauptung der Diktatur gedient haben, sind aufzuheben. Die NSDAP mit allen Gliederungen und angeschlossenen Verbänden ist zu verbieten und aufzulösen, ihr Vermögen zu Gunsten der Opfer ihres Terrors einzuziehen, ihren Mitgliedern sind die politischen Rechte zu entziehen.“
Gedenkstätte Buchenwald

Die Teilnehmer tragen Fahnen ihrer Heimatländer und -regionen sowie Spruchbänder mit politischen Forderungen und Parolen. Links am Rand ist die Lagerkapelle zu erkennen. Foto: Alfred Stüber
©Gedenkstätte Buchenwald


Am Abend des 19. April 1945 gedachten die Überlebenden auf dem Appellplatz der Toten des Lagers. Eine Gruppe befreiter Häftlinge hatte die Trauerfeier im Auftrag des Internationalen Lagerkomitees organisiert. Lautsprecher übertrugen die Zeremonie in die Baracken, wo die Kranken und Schwachen lagen. In den Wochen danach verlagerte sich das Gedenken auf den neuen Friedhof am Bismarckturm auf der Südseite des Ettersbergs. Vor dem Abzug der U.S. Army fand dort Ende Juni eine weitere Gedenkfeier statt. In der Zeit des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 blieb das Gelände um den Friedhof der Ort des Gedenkens an die Toten des Konzentrationslagers.