
Der französische Überlebende André Respaut über den Ablauf der Trauerfeier am 19. April 1945:
„Den ganzen Tag arbeiteten die Kameraden an einem Ehrenmal. Wir begeben uns zum Appellplatz, wo die Gedenkfeier für die einundfünfzigtausend Toten von Buchenwald stattfindet. Die nationalen Gruppen kommen mit Fahnen an der Spitze, die Musik spielt Trauermärsche, jeder nimmt seinen Platz vor oder neben dem Denkmal ein. […] Als alle anwesend sind, wird eine Schweigeminute eingelegt. Dann halten die Delegierten jeder Gruppe eine kurze Ansprache, in der sie das Andenken der Märtyrer ehren, den mörderischen und barbarischen Faschismus geißeln und feierlich schwören, ihn zu besiegen. Nach jeder Rede wiederholen alle Kameraden mit erhobenem Arm: ‚Wir schwören es!‘ Der Lagerkommandant tritt ans Mikrofon und erklärt, dass er sich der Kundgebung und den Wünschen aller anschließe.“
André Respaut, Buchenwald, terre maudite, Narbonne 1946.




wurde 1949 gesprengt. Im Bereich des Friedhofs entstand 1949 der Ehrenhain. Er umfasste auch zwei Erdtrichter, in denen die SS Anfang 1945 Tausende Tote verscharren ließ. Foto: Ernst Schäfer ©Gedenkstätte Buchenwald


Am Abend des 19. April 1945 gedachten die Überlebenden auf dem Appellplatz der Toten des Lagers. Eine Gruppe befreiter Häftlinge hatte die Trauerfeier im Auftrag des Internationalen Lagerkomitees organisiert. Lautsprecher übertrugen die Zeremonie in die Baracken, wo die Kranken und Schwachen lagen. In den Wochen danach verlagerte sich das Gedenken auf den neuen Friedhof am Bismarckturm auf der Südseite des Ettersbergs. Vor dem Abzug der U.S. Army fand dort Ende Juni eine weitere Gedenkfeier statt. In der Zeit des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 blieb das Gelände um den Friedhof der Ort des Gedenkens an die Toten des Konzentrationslagers.