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DAS LAGER VERLASSEN

Eine Gruppe Überlebender, vermutlich Franzosen, vor der Abreise auf dem Appellplatz, um den 24. April 1945. Eine erste Gruppe französischer Überlebender hatte Buchenwald bereits eine Woche nach der Befreiung verlassen. Sie waren die ersten offiziell Repatriierten. Foto: Thérèse Bonney ©The Regents of the University of California, The Bancroft Library, University of California, Berkeley. This work is made available under a Creative Commons Attribution 4.0 license.

Der Franzose Jean Puissant über den Moment seiner Abreise aus Buchenwald:


„Als wir am nächsten Abend, dem 20. April 1945, in unserem hübschen kleinen Zimmer eine ausgiebige Mahlzeit zubereiten, werden wir von Motorengeräuschen unter unseren Fenstern, quietschenden Bremsen, Rufen, Trampeln und Schreien dazu gebracht, die Nase nach draußen zu stecken. Kaum stehen wir auf der Türschwelle, ruft man uns zu: ‚Wollt Ihr fahren? Wir haben noch Platz. Beeilt Euch!‘ Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Conversy und ich wurden mit unserem kleinen Bündel in der Hand in das Innere eines hohen, mit einer Plane abgedeckten Lastwagens gehievt, in dem bereits ein Dutzend unserer Kameraden auf Stühlen Platz genommen hat. Fanatische Hektik, Rauch und ein beißender Benzingeruch. Der Lastwagen setzt sich in Bewegung.“

Jean Puissant, La colline sans oiseaux, Paris 2017 [Paris 1945].

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Belgische Überlebende im Innenhof von Block 50, kurz vor ihrer Abreise aus Buchenwald, nach dem 11. April 1945. Foto: Gérard Raphaël Algoet ©CegeSoma, Brüssel
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Angehörige einer Sanitätseinheit der U.S. Army bringen schwerkranke belgische Überlebende auf den Flugplatz Nohra bei Weimar, 27. April 1945. Die Rückführung der Belgier begann Ende April 1945 und erfolgte zumeist per Flugzeug. Foto: François-Louis Ganshof ©Gedenkstätte Buchenwald
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Überlebende aus der Sowjetunion bei ihrer Abreise am „Carachoweg“ in Buchenwald, vermutlich Mai 1945. Fotograf unbekannt ©Dartmouth College, Hanover / New Hampshire
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Die Abreise von Überlebenden am Bahnhof Buchenwald, 5. Juni 1945. Foto: James E. Myers (U.S. Signal Corps) ©National Archives at College Park, Maryland
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Tschechische Überlebende auf der Fahrt in ihre Heimat, Mai 1945. Fotograf unbekannt ©Gedenkstätte Buchenwald
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Buchenwald-Überlebende auf der Rückreise nach München, nach dem 11. April 1945. Die deutschen Überlebenden mussten sich in der Regel selbst um eine Transportmöglichkeit in ihre Heimat kümmern. Foto: Yoichi R. Okamoto ©Österreichische Nationalbibliothek
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Niederländische Buchenwald-Überlebende warten an einer Straßenkreuzung in Arnheim auf die Weiterfahrt nach Hause, Juni 1945. Die Rückreise erfolgte oft in mehreren Etappen und mit wechselnden Transportmitteln. Foto: Pieter Johannes de Booijs
©Gelders Archief, Arnhem, AhGldA 1533-1113

Die Überlebenden, die hierzu körperlich in der Lage waren, wollten schnellstmöglich in ihre Heimat zurückkehren. Oft begleitet von Hilfsorganisationen aus ihren Heimatländern, reisten die meisten Westeuropäer in der zweiten Aprilhälfte ab. Für die anderen begann die Repatriierung erst nach Kriegsende am 8. Mai 1945. Die letzten Überlebenden, hauptsächlich aus Polen und dem damaligen Jugoslawien, verließen Buchenwald im August 1945. Die Abreise bedeutete jedoch nicht für alle die Rückkehr in ihre Heimat. Vor allem jüdische Überlebende verbrachten oft Jahre in Auffanglagern und mit der Suche nach noch lebenden Angehörigen und einem neuen Zuhause.


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