
Walter Bartel, deutscher Überlebender und Mitglied des Internationalen Lagerkomitees, über die Pressearbeit des Komitees nach der Befreiung:
„Nach dem Einmarsch der Amerikaner in das Lager setzte eine Invasion von Korrespondenten aus allen Ländern, Rundfunkreportern, Bildberichtern und anderen Presseleuten ein. Sie überschwemmten das Lager und befragten jeden Häftling. Es ist klar, dass der einzelne Häftling immer nur ein sehr subjektives Bild von der Geschichte Buchenwalds geben konnte. Das Internationale Lagerkomitee beauftragte deshalb seine Presse- und Informationsabteilung, die dem früheren Auslandsredakteur der R[oten] F[ahne], Georg Krausz, unterstand, mit der Anfertigung sachlicher und verantwortlicher Berichte. Durch seine Abteilung und mit der Unterstützung vieler Genossen anderer Sektionen wurden Berichte aus dem Lager zusammengestellt.“
Brief Walter Bartels an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands, 20. August 1945, Buchenwald.






In den Tagen und Wochen nach der Befreiung strömten zahllose Vertreter und Vertreterinnen der internationalen Presse nach Buchenwald. Berichte, Fotos und Filmaufnahmen gingen um die Welt. Eine Zeit lang stand das Lager im Mittelpunkt der amerikanischen und westeuropäischen Berichterstattung über die Konzentrationslager. Millionen von Menschen hörten am 15. April 1945 die Reportage „What I saw at Buchenwald“ des amerikanischen Reporters Edward R. Murrow. Überlebende begleiteten die Berichterstatter und Berichterstatterinnen vor Ort und schilderten die Zustände im Konzentrationslager