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Ernst Wiechert

18.5.1887 (Kleinort, Deutsches Reich) – 24.8.1950 (Uerikon, Schweiz)

Portraitaufnahme von Ernst Wiechert
Ernst Wiechert (1887–1950) Postkarte, 1938. Foto: Hanns Holdt.

Ernst Wiechert wird am 18. Mai 1887 im Forsthaus Kleinort (Ostpreußen) geboren. Nach dem Studium in Königsberg arbeitet er als Oberrealschullehrer. Im Ersten Weltkrieg dient er als freiwilliger Offizier. Nach dem Krieg gibt er wieder Unterricht in Königsberg und beginnt über seine ostpreußische Heimat zu schreiben.

Seine Romane, Novellen und Erzählungen lassen die Protagonisten ihr Heil in der Natur und Einsamkeit finden, gegen die moderne Massen-Zivilisation. Sein lyrisch-schwermütiger Sprachduktus gewinnt ab Ende der zwanziger Jahre eine große Lesergemeinde. Ernst Wiechert lebt in der Weimarer Republik überwiegend in national-konservativen Kreisen. 1924 entsteht die Kriegserzählung „Der Totenwolf“. Nach dem Selbstmord seiner Frau verlässt er Ostpreußen und wird 1930 Lehrer in Berlin-Charlottenburg, bis er wenige Wochen nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten den Dienst offiziell aus gesundheitlichen Gründen quittiert und auf seinem Hof Gagert bei München als freier Schriftsteller lebt. Am 16. April 1935 kritisiert er in seiner Münchner Universitätsrede „Der Dichter und seine Zeit“ die Erziehungs- und Kulturpolitik der Nationalsozialisten.

„Ob jemand gegen das Unrecht aufsteht, ist nicht Sache seiner Weltanschauung, sondern seines Herzens.“
Ernst Wiechert

Nachdem er Ende März 1938 gegen die Verhaftung Martin Niemöllers protestiert hat, wird Ernst Wiechert am 6. Mai verhaftet und am 4. Juli 1938 als „Politischer“ ins KZ Buchenwald eingeliefert. Nach drei Monaten entlassen und von Propagandaminister Goebbels persönlich gewarnt, zieht sich Ernst Wiechert immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Sein Roman „Das einfache Leben“ über einen Kriegsheimkehrer in Ostpreußen wird 1939 ein großer Erfolg.

Nach der Befreiung veröffentlicht Ernst Wiechert den „Totenwald“, einen literarischen Bericht von seiner Haft. Von den politischen Entwicklungen im Nachkriegsdeutschland bald enttäuscht, beklagt Wiechert die mangelnde Schuldeinsicht. Im Frühjahr 1948 übersiedelt er resigniert in die Schweiz, 1949 erscheint mit „Jahre und Zeiten“ ein weiterer Band seiner Erinnerungen.

Am 24. August 1950 stirbt Ernst Wiechert in Uerikon, Schweiz.


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